02/15: Theodosius Florentini
Anton Crispin Florentini trat 17-jährig dem Kapuzinerorden bei und erhielt bei der Progfess 1826 den Ordensnamen Theodosius. 1830 wurde er in Sitten zum Priester geweiht, dann war er bis 1838 als Novizenmeister und als Lektor für Philosophie und Theologie in Baden tätig, zugleich war er ein unermüdlicher Seelsorger und gründete 1844 das „Institut der Lehrschwestern vom hl. Kreuz“ zur Ausbildung von jungen Mädchen in Menzingen im Kanton Zug. Als Dompfarrer in Chur ab 1845 gründete er gemeinsam mit Maria Theresia Scherer 1850 das Kreuzspital in Chur, 1852 die „Kongregation der Kreuzschwestern“ in Ingenbohl im Kanton Schwyz, 1855 ein Waisenhaus in Paspels, 1856 eine Industrieschule und ein Gymnasium in Schwyz, 1857 eine Baumwollfabrik und 1859 eine Buchdruckerei und Buchbinderei in Ingenbohl. Als 1859 in Oberleutensdorf in Böhmen – dem heutigen Litvinov – eine Textilfabrik bankrott ging, sorgte er sich um die Arbeiter und führte die Fabrik trotz großer finanzieller Belastung weiter; von einer klosterähnlichen Organisation der Fabrik erhoffte er sich eine Lösung der Probleme, die sich aber nicht einstellte; Ähnlich erging es mit der 1860 in Thul bei St. Gallen übernommenen Papierfabrik. Auch als er 1860 Generalvikar des Bischofs von Chur wurde, war ihm die Lösung der sozialen Frage ein Hauptanliegen.
Der 1863 gegründete „Verein für inländische Mission“ und der 1865 gegründete „Bücherverein für die katholische Schweiz“ sollte das katholische Leben in der weithin protestantischen Schweiz befördern. Große Verbreitung fanden die volkstümlichen Veröffentlichungen Florentinis, so seine vier Bände vom „Leben der Heiligen“.
Florentinis Gebeine liegen in der Kirche der Barmherzigen Schwestern in Ingenbohl.
Quelle: www.heiligenlexikon.de