08/07: Kajetan (Gaëtano) von Tiene
Gaëtano, Sohn des Grafen Gaëtano aus der Republik Venedig, wurde schon als Kind der Heilige genannt. Er studierte Jura in Padua und wurde 1506 Geheimer Sekretär von Papst Julius II. in Rom. Hier lernte er die berühmtesten Künstler seiner Zeit kennen, u. a. == Raffael, aber auch Sittenlosigkeit und Ausschweifungen des Klerus, für dessen Reform und Ausbildung er sich besonders einsetzte.
Nach seiner Priesterweihe 1516 und der Rückkehr nach Vicenza schloss Gaëtano sich der Bruderschaft des Heiligen Hieronymus an, die sich um Arme und Kranke kümmerte. Von diesen geprägt, wurde er zu einem der großen Reformer der Kirche. Von 1523 an wirkte er wieder in Rom, lernte den Bischof von Chieti in den Abruzzen, Giampetro Caraffa, kennen, und gründete zusammen mit diesem 1524 die Kongregation der Regulierten Kleriker, nach dem lateinischen Namen des Bischofssitzes Theatiner genannt. Ihre Losung ist ein Jesuswort aus der Bergpredigt: Suchet zuerst Gottes Reich und seine Gerechtigkeit, dann werden euch alle Dinge hinzugefügt werden. (Matthäusevangelium 6, 33). Schon nach wenigen Wochen wurde der Orden päpstlich anerkannt, Leiter wurde Bischof Caraffa, der spätere Papst Paul IV.
Beim Einfall italienischer Truppen in Rom wurde die Stadt geplündert und verwüstet, es traf auch das Ordenshaus. Die Theatiner mit Gaëtano an der Spitze flüchteten nach Venedig, bekamen das Nikolauskloster zugewiesen, organisierten soziale Hilfen und bauten caritative Strukturen auf; besonders als 1528 eine Pestepidemie und Hungersnot die Stadt heimsuchte, halfen die Theatiner unermüdlich. Die Kongregation breitete sich schnell in ganz Italien aus und wurde neben den Jesuiten zur wichtigsten Kraft der Reform in der katholischen Kirche.
In Neapel gründete Gaëtano 1533 ein Institut zur Eindämmung der Anhänger der Reformation von Martin Luther. In Vicenza, Verona und Venedig wirkte er ab 1540, ab 1543 lebte er mehr zurückgezogen als Abt eines Klosters wieder in Neapel, voll Kummer über die Missstände in der Stadt. Im Bußgewand auf Brettern schlafend starb er; beigesetzt wurde er in Neapel.
1662 erbaute Herzog Ferdinand von Bayern aus Dankbarkeit über die Geburt des Erbprinzen die berühmte Theatinerkirche St. Kajetan in München, 1672 wurde Kajetan zum Patron des Kurstaates Bayern erwählt.
Kanonisation: Kajetan wurde 1629 von Papst Urban VIII. selig und 1671 von Papst Clemens X. heilig gesprochen.
Attribute: Kreuz, Lilie, Vögel, Ähren, Füllhorn
Patron von Bayern, von Neapel; gegen Pest
Name bedeutet: aus Gaëta stammend (latein.)
Ordensgründer
* im Oktober 1480 in Thiene bei Vicenza in Italien
† 7. August 1547 in Neapel in Italien
Quelle: www.heiligenlexikon.de