09/14: Notburga
Der Arzt und Volksschriftsteller Hippolyt Guarinoni sammelte die Legenden und berichtet von Notburg aus der Zeit um 1265 bis 1313. Die Tochter eines Hutmachers war demnach als Magd auf Schloss Rothenburg in Tirol tätig. Sie war ein Vorbild an Treue und Pflichterfüllung sowie an tätiger unablässiger Nächstenliebe aus tiefer Frömmigkeit. Sie soll sich selbst am Mund abgesparte Lebensmittel den Armen gebracht haben; auf die Frage ihres Dienstherrn, was sie da trage, hätten sich die Lebensmittel in Essig und Späne verwandelt. Wegen ihrer Mildtätigkeit wurde sie nach dem Tod der Gräfin entlassen und arbeitete dann bei einem Bauern in Eben. Mit diesem hatte sie vereinbart, am Vorabend von Sonn- und Festtagen beim Vesperläuten mit dem Mähen aufzuhören, um sich in dem nahegelegenen Rupertskirchlein auf den Feiertag vorzubereiten; als aber der Bauer darauf drang, die Arbeit auch beim Läuten fortzusetzen, rief sie Feierabend, hing ihre Sichel in die Luft, wo sie wundersam hängen blieb, bis sie sie nach ihrer Andacht wieder in die Hand nahm.
Nach dem Tod der jungen Gräfin lebte Notburg wieder als Köchin auf Schloss Rothenburg.
Notburg ist die meistverehrteste Heilige Tirols, ihr geweihte Kirchen und Altäre gibt es in Tirol, der Oststeiermark und in Slowenien. Ihr Grab in Eben ein viel besuchter Wallfahrtsort. Geschichten, Lieder und Schauspiele erzählen von ihr. An einem Bauernhaus bezeugt eine Inschrift das unweit geschehene Sichel-Wunder. Das Notburga-Museum im Pfarrhaus des Ortsteils Eben in Maurach am Achensee wurde 2004 eröffnet.
Kanonisation: Kult und Verehrung für die einzige Heilige aus Tirol wurden 1862 durch Papst Pius IX. bestätigt.
Attribute: Sichel
Patron der Bauern, Dienstmägde und der Armen; der Arbeitsruhe und des Feierabends; für eine glückliche Geburt; bei Viehkrankheiten und allen Nöten der Landwirtschaft
Quelle: www.heiligenlexikon.de