09/16: Cornelius

Cornelius aus der vornehmen römischen Familie der Cornelier wurde 251 nach fünfzehnmonatiger Vakanz zum Bischof von Rom gewählt. Er vertrat die Mehrheit gegen eine starke Minderheit um den römischen Priester Novatian, dem Kopf der Novatianer: strittig war die Frage, wie mit den Christen umgegangen werden solle, die unter dem staatlichen Druck unter Kaiser Gajus Decius aus Angst ihren Glauben verleugnet hatten. Cornelius stellte sich entschieden auf die Seite der Nachsichtigen und Vergebungsbereiten, diese Haltung entsprach der des Bischofs von Karthago – dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien -, Cyprian. Die Minderheit wählte Novatian zum zweiten Gegenpapst der Kirchengeschichte; auf der römischen Synode von 251 wurde er aber wieder abgesetzt.

Der römische Kaiser Valerian verbannte Cornelius 253 nach Centrum Cellae – dem heutigen Civitavecchia. Die Legenda Aurea berichtet den brieflichen Trost des Bischofs Cyprian, demzufolge Cornelius mit Bleiklötzen geschlagen wurde, da er nicht im Marstempel opfern wollte. Zur Richtstätte geführt, heilte er auf dem Wege die Frau eines Ritters; beide bekehrten sich mit 20 Kriegsknechten und wurden mit ihm gemartert bzw. enthauptet, Cornelius dann in der Calixtus-Katakombe bestattet. Cornelius‘ Martyrium ist aber tatsächlich nicht wahrscheinlich.

Cornelius‘ Attribut ist ein Horn, eigentlich eine Klaue des Vogels, genannt Greif, welche dieser Vogel aus Dankbarkeit für die Heilung durch das Gebet des Cornelius zu dessen Füßen niedergelegt habe; diese Klaue wurde demnach fortan von Cornelius als Trinkgeschirr gebraucht.

In der Kirche der früheren Reichsabtei, der heutigen Pfarr- und Propsteikirche im Ortsteil Kornelimünster in Aachen, werden der Kopf, dazu Grab- und Schweißtuch von Cornelius als Reliquie beawhrt. Cornelius gehört zu den vier heiligen Marschällen. gehört zu den vier heiligen Marschällen.

Im Rheinland verbreitet ist die Legende, die ihn auch zum Patron der Liebenden macht; sie erzählt, wie einst im Mittelalter der Burgherr von Selikum – heute ein Stadtteil von Neuss am Rhein – durch einen jungen Künstler die Corneliuskapelle ausschmücken ließ. Als aber des Burgherrn Töchterlein sich in den Künstler verliebte und dieser sich in sie und die beiden heiraten wollten, da fuhr der stolze Burgherr dazwischen und polterte: Da müsste schon der römische Papst selber ihren Bund segnen, ehe er zustimmen wolle. Und eben dies geschah: Cornelius neigte sich vom Altar der Kapelle herab und segnete das Paar. Die glückliche Hochzeit wurde dann mit Messwein gefeiert.

Attribut: Horn
Patron der Bauern; des Rindviehs; gegen Epilepsie (Kornelkrankheit), Krämpfe, Nerven- und Ohrenleiden; der Liebenden
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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