01/22: Vinzenz von Saragossa

Vinzenz, Sohn des Eutychius aus einer Konsulsfamilie und der Enola, war Diakon des greisen Bischofs Valerius von Valencia in Saragossa, der ihn zum Diakon weihte und in dessen Auftrag er predigte, weil Valerus nicht sehr wortgewandt war. Datianus, der Statthalter von Valencia, verhaftete die beiden in den Verfolgungen von Kaiser Diokletian; der Bischof wurde in die Verbannung geschickt, Vinzenz grausamst gemartert: man warf ihn der Überlieferung nach nackt in einen dunklen Turm, legte ihn mit zerdehnten Gliedern und von Haken zerrissen auf einen glühenden Rost, schließlich starb er auf einem Glasscherbenlager; dabei trösteten ihn Engel und machten ihm den Rost und das Marterbett zu einem zarten Blumenlager. Aus Wut verweigerte der Statthalter die Beerdigung: er solle von Hunden und Vögeln gefressen werden. Die Leiche, auf freiem Feld den Tieren ausgesetzt, wurde aber von Engeln bewacht und von zwei Raben verteidigt. Daraufhin wurde er in eine Ochsenhaut eingenäht und mit einem Mühlstein beschwert ins Meer versenkt; die Wellen spülten ihn jedoch an Land, wo er von einer frommen Witwe gefunden und bestattet wurde.

Schon im 4. Jahrhundert wird Vinzenz‘ Verehrung von Paulinus von Nola und Augustinus besonders erwähnt, Vinzenz wurde einer der am meisten verehrten Märtyrer in Spanien. Auch Venantius Fortunatus, Papst Leo I., Gregor von Tours, das Martyrologium des Hieronymus und andere erwähnen ihn. Papst Honorius I. ließ 632 Reliquien nach Rom bringen, wo sie in der Kirche SS. Vinzenzo e Anastasia des Klosters Tre Fontane aufbewahrt sind. Weitere Gebeine wurden 1160 von Valencia nach Lissabon übertragen, Reliquien sind auch in Paris, Bessay und Orbigny. Im Elsass, in Süddeutschland und Österreich ist er Patron der Winzer, in Bayern und Österreich der Holzfäller. Sein Gedenktag gilt als die Mitte des Winters.

Attribute: auf Rost, mit Mühlstein, Rabe
Patron der Ziegelbrenner, Töpfer, Dachdecker, Winzer, Seeleute und Holzfäller, des Federviehs, der Kaffeehäuser; gegen Körperschwäche; für die Wiedererlangung gestohlener Sachen
Bauernregeln: „Vincenzen Sonnenschein / bringt viel Korn und Wein.“
„Kommt Sankt Vinzenz tief im Schnee, / bringt das Jahr viel Heu und Klee.“
„Wie zu Vinzenz das Wetter war, / so wird’s sein das ganze Jahr.“
„An St. Vinzent, / da hat der Winter noch kein End‘.“
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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