02/01: Brigitta von Kildare

Der Legende zufolge stammte Brigidas Vater aus adligem Geschlecht, während ihre Mutter eine Leibeigene war. Patrick habe sie getauft. Brigida zeichnete sich durch ihre Schönheit aus, weigerte sich aber, zu heiraten. Schließlich gestattete man dem frommen Mädchen im Alter von 14 Jahren, das Elternhaus zu verlassen und Nonne zu werden. Unweit ihres Elternhauses in Faughart gründete sie eine Zelle unter einer Eiche, bald darauf entstand daraus ein Kloster für Nonnen, dann eines für Mönche. Sie wurde Äbtissin dieses Klosters und konnte auch den Abt des zu Kildare gehörenden Männerklosters ernennen. Das Doppelkloster Kildare (Kirche der Eiche) wurde eines der berühmtesten in Irland.

Spätere Legenden berichten davon, dass Brigida Haustiere geheilt habe, im süddeutschen Raum gilt sie daher als Schutzheilige des Viehs. Als Frau von seltener Entschlusskraft und hoher Begabung gehört sie heute mit Patrick und Kolumban zu den drei irischen Schutzheiligen.

Mönch Cogitosus aus Kildare wurde 655 mit der Abfassung der Lebensgeschichte von Brigida beauftragt. 878 wurden ihre Reliquien vor den Normannen nach Downpatrick in Sicherheit gebracht und im Grab von Patrick und Kolumban beigesetzt; so wurden die „drei Patrone Irlands“ zusammengeführt. Viele Teile der Reliquien gelangten auch auf das Festland. Die Verehrung war schon früh weit verbreitet in England, Schottland und Wales, an vielen Orten im deutschsprachigen Europa, in Skandinavien, Frankreich, Italien und Portugal. Das von Brigida gegründete Nonnenkloster in Kildare bestand bis zu seiner Aufhebung 1540, das mit ihm verbundene Mönchskloster soll an die Augustinerchorherren gekommen und unter König Heinrich VIII. aufgehoben worden sein.

Der christliche Gedenktag nimmt den alten Feiertag für Brighid, der keltischen Muttergöttin auf, der als Frühlingsanfang am 1. februar gefeiert wurde. Zusammen mit Mariä Lichtmess und der Festlegung des christlichen Brigitten-Gedenktags auf den keltischen wurde die alte Tradition „getauft“. Das englische Wort „bright“, für „hell“ weist noch auf Brighid hin. Auch heute noch werden in irischen Kindergärten und Schulen Brigids-Kreuze in Fortführung der Tradition der alten Sonnensymbole geflochten und es werden Glücksspiele veranstaltet, die einen Blick in die Zukunft erlauben sollen.

Im Stadtteil Borr von Erftstadt bei Köln wird Brigida als Schutzpatronin der Stalltiere verehrt. In einem Festgottesdienst am 1. Februar werden Schwarzbrote gesegnet, früher gab es an diesem Tag eine Wallfahrt nach Borr.

Attribute: mit Kuh, als Magd, Feuerflammen über dem Kopf
Patronin von Irland; des Geflügels, der Kühe und des Viehs, der Kinder und Wöchnerinnen, gegen Unglück und Verfolgung
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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