02/10: Scholastika

Scholastika, die (Zwillings- ?) Schwester von Benedikt von Nursia, wurde schon als Kind Gott geweiht. Sie lebte im Kloster in Subiaco, dann beim Kloster Montecassino, von wo aus sie einmal im Jahr ihren Bruder besuchte.

Eines Tages besuchte Benedikt, seine Schwester; sie bat ihn, einige Tage bei ihr zu bleiben, was er ablehnte, da dies gegen seine Mönchsregel verstoßen hätte. Da bat Scholastika Gott, er möge ein Unwetter schicken, das Benedikt an der Heimkehr hindere. Tatsächlich kam das Unwetter, Benedikt musste sich gegen die Befolgung seiner Regel und für die Zuwendung zu seiner Schwester entscheiden. In andächtigen Gesprächen über die Freuden des Himmels verbrachten sie die Nacht und die folgenden drei Tage, bis Scholastika unerwartet starb; Benedikt sah ihre Seele als weiße Taube gen Himmel fliegen. Er bestattete sie am Kloster Montecassino in dem Grab, das er für sich vorgesehen hatte, und in das er 547 auch gelegt wurde.

Die Nachrichten über Scholastikas Leben gehen auf Gregor den Großen zurück. Er zeichnete sie als Frau, der die Gaben des wunderwirkenden Gebets und der vollkommenen Gottesliebe gegeben waren und die als geistliche Lehrerin ihres Bruders Benedikt wirkte – worauf schon ihr Name hinweist. Historiker bezweifeln Scholastikas Existenz und meinen, Gregor habe mit seiner Schilderung den Triumph der Caritas verherrlichen wollen. Die von Alberich von Montecassino im 11. Jahrhundert verfasste Lebensgeschichte erweiterte die Erzählung Gregors unter Hinzufügung einiger Wunder.

Angebliche Reliquien von Scholastika und ihres Bruders Benedikt wurden in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhundert nach Frankreich gebracht – die von Scholastika nach Le Mans und 873 nach Juvigny. Nach der dritten Zerstörung des Klosters Montecassino im Jahr 1944 soll das Doppelgrab von Benedikt und Scholastika dort wieder entdeckt worden sein.

Attribute: Taube, Regelbuch
Patronin der Nonnen, für Regen, gegen Blitzschlag und Sturm, Krämpfe bei Kindern
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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