02/23: Polykarp von Smyrna
Polykarp, in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts Bischof von Smyrna, gilt als Schüler des Apostels Johannes. Er stand in Verbindung mit bekannten Leuten wie Ignatius von Antiochien, mit dem er 116 zusammentraf und von dem er Briefe empfing. Irenäus von Lyon war sein Schüler. Er vertrat die Kirchen Kleinasiens auf Zusammenkünften mit dem römischen Bischof Anicetus, wobei ergebnislos über den Zeitpunkt des Osterfestes verhandelt wurde.
Zeitgenossen sahen in Polykarp „einen Fels in der Brandung“, einen glaubensfesten Mann, wie er in den damals unruhigen Zeiten gebraucht wurde. Deshalb zählt er zu den Apostolischen Vätern, den Säulen der Kirchengeschichte. Sein Hauptanliegen war, die junge Gemeinde mit all ihren suchenden, auch auseinander strebenden Tendenzen zusammenzuhalten und zu einen. Er ermutigte seine Gemeinde, am Glauben festzuhalten auch um den Preis eines Martyriums.
Diesen Preis musste Polykarp selbst zahlen: er wurde verhaftet, wobei er – wie Eusebius von Cäsarea berichtete – die Gelegenheit zu fliehen verstreichen ließ, um Gottes Willen zu gehorchen und den Häschern in seinem Haus sogar ein Gastmahl bereitete. Auf Verlangen der Menge wurde er dann im Circus vorgeführt und ihm der Prozess gemacht. Der Proconsul weigerte sich, Polycarp von Tieren zerfleischen zu lassen, weil dieser Programmpunkt bereits beendet sei, aber er erlaubte, Polycarp zu verbrennen. Das Volk nahm dies umgehend in die Hand; inmitten der johlenden Menge wurde er auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Der Legende nach konnten die Flammen ihm nichts anhaben, ein Wohlgeruch stieg vom Scheiterhaufen auf. Schließlich musste man Polykarp mit einem Dolch erstechen..
Christen bestatteten Polykarp und begingen von da an den Gedenktag an seinem Grab.
Attribute: als Greis, auf Scheiterhaufen, Flamme, Dolch
Patron gegen Ohrenleiden
Quelle: www.heiligenlexikon.de