03/04: Kasimir von Polen

Kazimierz war der Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. und seiner Frau Elisabeth, der Tochter des böhmischen und ungarischen Königs. Als Kazimierz 14 Jahre alt war, wurde er vom aufständischen ungarischen Adel zum Gegenkönig gewählt und von seinem Vater mit einer Armee nach Ungarn gesandt, sein Rivale Mattias Corvinus verhinderte aber den Amtsantritt. Kazimierz konnte sich nun ganz seinen geistlichen Neigungen hingeben. 1481 lehnte er die erwünschte Ehe mit der Tochter des deutschen Kaisers Friedrich III. ab, da er Keuschheit gelobt habe. Er war ein großer Verehrer der Maria.

Als sich sein Vater für einige Jahre in Litauen aufhalten musste, um sein Reich gegen russische Infiltration zu schützen, übernahm Kazimierz 1481 als Statthalter die Reichsverwaltung und erwarb sich schnell Anerkennung und Achtung beim Volk als „Bruder und Beschützer der Armen“ wegen seiner Gerechtigkeit und Sittenstrenge, aber auch weil es ihm gelang, Ordnung gegen das Räuberunwesen wieder herzustellen. Als sein Vater ihn zur Unterstützung nach Litauen holte, erkrankte er dort an einer plötzlich auftretenden Schwindsucht und starb am Hof in Grodno (Hrodna).

Kazimierz‘ Grab war in der Anfang des 17. Jahrhunderts für ihn erbauten Kasimir-Kirche in Vilnius, nach der Übergabe dieser Kirche an die Orthodoxen 1832 kamen seine Gebeine in die Kathedrale. Nach dem 2. Weltkrieg, als die Kathedrale von der Sowjetmacht geschlossen wurde, brachte man die Reliquien in die St.-Peter-und-Pauls-Kirche, jetzt sind sie wieder in der Kathedrale. Die frühbarocke Kasimir-Kapelle ist eine der schönsten Kapellen in der Kathedrale, besonders reich an Fresken und Skulpturen.
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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