03/15: Klemens Maria Hofbauer

Johannes Dvorcak – so sein bürgerlicher Name, der Vater war Tscheche – wurde Bäcker, weil seine Eltern die Ausbildung zum Priester nicht finanzieren konnten. Mit Hilfe wohlmeinender Leute konnte er doch noch das Theologiestudium in Wien beginnen und 1784 in Rom vollenden. Ein Jahr später schloss er sich dort dem kurz zuvor gegründeten Redemptoristenorden an und empfing die Priesterweihe.

Zunächst wurde er zur Seelsorge an Deutschen nach Warschau gesandt. Hofbauer und sein Freund Pater Hübl gründeten zunächst eine Armenschule für 350 Jungen, dann eine Art Gymnasium als Mädchenschule. Hofbauer versorgte streunende und verwaiste Kinder und richetete die immerwährende Mission ein: eine den ganzen Sonntag andauernde Gottesdienst- und Predigt-Veranstaltung mit dem Ziel, dem geistigen und moralischen Verfall der Großstadt entgegenzuwirken; außerdem gründete er aktive Laiengruppen. Von Warschau aus wirkte er bis nach Deutschland und in die Schweiz hinein. 1808 zerstörten die Folgen der napoleonische Kriege sein Lebenswerk, er musste Warschau verlassen und ging wieder nach Wien.

In Wien zog Hofbauer mit seiner natürlichen, bäuerlichen, manchmal auch derben Art, die dem aufgeklärt-rationalistischen Zeitgeist widersprach, die Menschenmassen an; das brachte ihm den Beinamen Apostel von Wien ein. Die Staatspolizei bespitzelte ihn als Gegner der Aufklärung. Als Verfechter einer ausgesprochenen Individualseelsorge wurde er zum Erfinder der Hausbesuche.

Hofbauer pflegte Kontakt und Freundschaft zu Künstlern, v. a. der Deutschen Romantik; im Hofbauer-Kreis traf er sich mit Clemens von Brentano, Joseph von Eichendorff und Friedrich von Schlegel. Er verkehrte mit Studenten und Gelehrten ebenso wie mit einfachen Leuten und Armen, denen er – unter seinem Mantel verborgen – Essensreste brachte. Gegen Ende seines Lebens erfüllte sich ein Lebenstraum: zur Wiedergutmachung für Verfolgung und Kontrolle durch die staatliche Sicherheitspolizei erlaubte Kaiser Franz die Zulassung des Redemptoristenordens in Österreich.

Kanonisation: 1888 wurde Hofbauer von Papst Leo XIII. selig und 1909 von Papst Pius X. heilig gesprochen, 1914 zum Stadtpatron von Wien erklärt.
Patron der Stadt Wien und der Gesellenvereine
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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