03/18: Cyrill von Jerusalem
Cyrill war Sohn christlicher Eltern, ein gebildeter Jerusalemer, Priester und ein guter Prediger, der Anerkennung und Achtung genoss und um 350 als Nachfolger von Maximus Bischof von Jerusalem wurde. Er forderte für seinen Sitz Metropolitenrechte und bereitete so das spätere Patriarchat vor. Auch er wurde in die Auseinandersetzungen um den Arianismus hineingezogen; den Beschlüssen des 1. Konzils von Nicäa stand er lange Zeit fern, er wurde aber auf dem 2. ökumenischen Konzil in Konstantinopel 381 als rechtgläubig anerkannt. Glaubensstreitigkeiten waren oft das Feigenblatt für Machtpolitik: Akazius, Bischof von Cäsarea, bezichtigte Cyrill der Ketzerei und der Unterschlagung von Kirchengütern, um Armen zu helfen. Cyrill wurde verbannt und verbrachte fast die Hälfte seines Episkopates im Exil.
24 große Ansprachen von Cyrill sind erhalten, sie gehören zu den wichtigen frühchristlichen Zeugnissen über Taufe und Abendmahl. Seine Katechesen für Taufbewerber legten während der Fastenzeit das Glaubensbekenntnis aus; weitere fünf Katechesen erklärten den Neugetauften während der Osterwoche die Sakramente. Cyrill gebrauchte dabei erstmals den Begriff der Wandlung der Elemente bei der Eucharistie.
Kanonisation: Cyrill wird in der Ostkirche als Kirchenvater verehrt. 1883 wurde er von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt.
Quelle: www.heiligenlexikon.de