03/26: Ludger von Münster

Ludger von MünsterGlaubensbote bei den Friesen, erster Bischof von Münster
* 742 bei Utrecht in den Niederlanden
† 26. März 809 in Billerbeck in Nordrhein-Westfalen

Nach der Missionierung Frieslands durch Iroschotten und Angelsachsen musste die vornehme Familie von Liudger zunächst aus ihrer Heimat ins Frankenland fliehen. Liudger hatte als elfjähriger Junge noch den greisen Bonifatius erlebt, besuchte dann die Klosterschule von Utrecht als Schüler des Gregor und studierte bei Alkuin in York. Als Mönch missionierte er dann in Friesland, dabei baute er die von Heiden zerstörte Lebuinus-Kirche in Deventer wieder auf und zerstörte seinerseits die heidnischen Kultstätten in Friesland. Zum Priester geweiht wurde er im Jahr 777 in Köln, um dann nach der Eroberung Frieslands durch die Franken im Auftrag von Karl Martell als Missionar nach Friesland zurückzukehren. Er baute verschiedene Kirchen, u.a. die in Dokkum zum Andenken an Bonifatius. Von einfallenden Sachsen vertrieben, ging er nach Rom und lebte zwei Jahre bei den Benediktinern im Kloster Montecassino; dort hat er wohl auch Kaiser Karl den Großen persönlich kennengelernt.

Um 785 wirkte Liudger als Missionar in Westsachsen, der Gegend um die heutige Stadt Münster; Kaiser Karl hatte ihm fünf Gaue als Missionsgebiet gegeben. Liudger konnte als Einheimischer den neuen Glauben in den Herzen der Menschen verankern. Sein ganzes Missionsgebiet habe er auf wunderbare Weise von der Plage der Wildgänse befreit. 793 gründete er das Kloster Monasterium, dem die daraus gewachsene Stadt Münster ihren Namen verdankt und den Dom St. Paulus. 797 erfolgte die Gründung eines Konvents für Kanoniker, basierend auf der Regel von Chrodegang von Metz. In Helmstedt errichtete er die Missionszelle, aus der sich später das Benediktinerkloster St. Ludgeri entwickelte. 805 wurde Liudger der erster Bischof von Münster.

Bestattet wurde Liudger seinem Wunsch entsprechend in der Krypta des von ihm gegründeten Klosters Werden an der Ruhr – heute Stadtteil von Essen. Sein Kelch mit Inschrift von 788 repräsentiert eine der ersten deutschen Kelchformen, er wird heute im Kirchenschatz der Ludger-Basilika in Essen verwahrt.

Attribute: Wildgänse
Patron der Stadt Helmstedt; zweiter Patron des Bistums Essen
Bauernregel: Ist es um Ludger draußen feucht, / dann bleiben auch die Kornböden leicht.
Quelle: www.heiligenlexikon.de


Weitere Nachrichten >>