04/24: Fidelis von Sigmaringen

Fidelis von Sigmaringen

Märtyrer, Nothelfer
* im 3. Jahrhundert in Kappadokien in der Türkei (?)
† 305 (?) in Lod in Israel (?)

Markus Roy – wie Fidelis mit bürgerlichem Namen hieß – war Sohn des wohlhabenden Stadtschultheißen von Sigmaringen, studierte und promovierte als Jurist in Freiburg und war 1611 bis 1612 Gerichtsrat im Elsass, wobei er sich das Prädikat „Advokat der Armen“ erwarb.

Enttäuschung und Verbitterung über Fehlurteile und Misswirtschaft veranlassten Markus Roy 1612, in den Kapuzinerorden einzutreten. Er wurde Priester, widmete sich der Buße und der Sühne, setzte ganz auf die Kraft des Gebetes, verlängerte freiwillig die Gebetszeiten, betete auch bei der Arbeit und fastete streng über Monate hin. Als Seelsorger und Prediger in der Zeit des dreißigjährigen Krieges, der Zeit unerbittlicher und verbissener konfessioneller Streitigkeiten, bereiste er das Elsass, die Schweiz und Vorarlberg, um dort für seinen Orden rekatholisierend zu wirken. Seine Predigten machten lange Wanderungen notwendig, durch Schnee, Regen und Kälte wurde er geschwächt, schließlich krank; schon zu jener Zeit unterschrieb er seine Briefe mit „Bruder Fidelis, in Kürze eine Speise der Würmer“. 1621 wurde er Guardian des Klosters Feldkirch in Vorarlberg.

Im selben Jahr besetzten die Österreicher das untere Engadin und den Prättigau in der Schweiz, es begann die gewaltsame Rekatholisierung der den protestantischen Graubündnern entrissenen Landesteile, Fidelis wurde der Leiter der von der römischen Kongregation für die Ausbreitung des Glaubens für Rhätien gegründeten Mission. Als er unter militärischem Schutz am Palmsonntag 1622 in der Kirche in Seewis predigte und zur Rückkehr zum katholischen Glauben aufforderte, kam es zu Tumulten. Als im Nachbardorf Schiers die Kirche von Österreichischen katholischen Truppen angezündet wurde, griffen die Seewiser zu den Waffen; die Österreicher wollten fliehen, Fidelis forderte sie aber zum Kampf auf, dabei wurde er von Bündner Soldaten auf der Straße erschlagen.

Im darauf folgenden Herbst kamen die Österreicher wieder und nahmen grausame Rache, das ganze Dorf Seewis wurde niedergebrannt, es gab viele Tote.

Fidelis wurde zum ersten Märtyrer des Kapuzinerordens. Seine Reliquien ruhen in Chur und im Kapuzinerinnenkloster „Maria der Engel“ in Appenzell, weitere in Feldkirch und in Stuttgart, ein Armreliquiar ist in der Stadtpfarrkirche St. Johann in Sigmaringen aufbewahrt.

Kanonisation: 1729 wurde Fidelis selig, 1746 heilig gesprochen.
Attribute: Streitkolben und Schwert
Patron von Hohenzollern und Vorarlberg; der Juristen; in Gerichtsangelegenheiten; für die Ausbreitung des Glaubens; zweiter Patron der Diözese Feldkirch

 

Quelle: www.heiligenlexikon.de


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