Antonius‘ Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, dass ein junger Mönch den Psalter des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Daraufhin wurde er von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte. Das Attribut Jesuskind
geht auf eine Legende zurück, nach der ein Graf, Gastgeber des Heiligen, diesen nachts aufsuchte, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Aus der Kammer des Heiligen drang ein so heller Lichtschein, dass der Graf einen Brand vermutete und erschrocken die Tür aufriss. Er fand Antonius lächelnd vor, in seinen Armen das strahlende Jesuskind haltend. Der Augenzeuge durfte erst nach dem Tode des Heiligen von diesem Geschehnis berichten.
Antonius starb 1231 bei den Klosterfrauen von Arcella in Padua Er wurde zunächst in S. Maria Maggiore in Padua beigesetzt. 1236 wurden seine Gebeine in Anwesenheit von Johannes Bonaventura erhoben und in die zu seinen Ehren neu gebaute und ihm geweihte Basilika in Padua übertragen. Nach Deutschland kamen Reliquien 1330 nach München in die Franziskanerkirche und 1350 nach Erfurt in die Kirche St. Peter.
Antonius ist wohl der im katholischen Kirchenvolk bekannteste und beliebteste Heilige. An seinem Grab ereigneten sich so viele Wunder, dass Bonaventura meinte: Suchst du Wundertaten, gehe zu Antonius!
Die Basilika in Padua ist eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten. Es gibt aber auch sonst kaum eine römisch-katholische Kirche auf der Welt, die nicht einen Altar, ein Gemälde, ein Fresko oder eine Statue besitzt, die dem Heiligen geweiht ist. Verbreitet ist im deutschsprachigen Raum das Gebet im Hinblick auf Antonius‘ Patronat als Helfer zum Wiederfinden verlorener Sachen: Heiliger Antonius, du kreuzbraver Mann, führ mich dahin, wo (die verlorene Sache, z.B. ‚mein Schlüssel‘) sein kann!
Kanonisation: Bereits elf Monate nach seinem Tod sprach Gregor IX. nach dem bis dahin und bis heute kürzesten Kanonisierungsprozess der Kirchengeschichte Antonius in Spoleto heilig. 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Kirchenlehrer ernannt, obwohl er nur einige Predigtmanuskripte hinterließ.
Attribute: mit dem Jesuskind, mit Fischen, mit Esel, Flamme in seiner Hand
Patron von Padua, Lissabon, Paderborn, Hildesheim; der Armen und Sozialarbeiter, der Liebenden und der Ehe, der Frauen und Kinder, der Bäcker, Bergleute, Schweinehirten und Reisenden, der Pferde und Esel; gegen Unfruchtbarkeit, teuflische Mächte, Fieber, Pest und Viehkrankheiten; bei Schiffbruch und in Kriegsnöten; für Wiederauffinden verlorener Gegenstände, gute Entbindung und eine gute Ernte