07/13: Heinrich II. und Kunigunde

Christus krönt Heinrich II. und Kunigunde
Deutscher Kaiser
* 6. Mai 972 (?) in Abbach bei Regensburg in Bayern
† 13. Juli 1024 in Grone, heute Ortsteil von Göttingen in Niedersachsen
Heinrich war der Sohn von Heinrich dem Zänkerer, dem sein Herzogtum Bayern wegen andauernder Querelen von König Otto weggenommen worden war. Heinrich kam in die Klosterschule von Hildesheim und sollte – wohl auf Anweisung von König Otto II., um ihn aus der Erbfolge auszuschalten – auf den geistigen Stand vorbereitet werden. Weitere Studien folgten in Regensburg unter der Leitung von Bischof Wolfgang. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er als Heinrich IV. 995 dennoch das Herzogtum Bayern, er sorgte sich engagiert um eine Erneuerung der Kirche und der Klöster. Er gründete 1007 das Bistum Bamberg, den Dom in Bamberg ließ er ab 1002 erbauen. Im selben Jahr wurde er als Nachfolger von Otto III. in Mainz von Erzbischof Willigis zum König gekrönt. Er wurde ein zäher Realpolitiker, der sein Ziel – die Wiederherstellung des großen Frankenreiches – erfolgreich verfolgte; 1004 wurde er König von Italien, in diesem Jahr stellte er auch das Bistum Merseburg wieder her.
1014, während des zweiten Zuges nach Rom, wurde Heinrich von Papst Benedikt VIII. zum Kaiser gekrönt. Er verstand seine Macht als von Gottes Gnaden verliehen. Fortgesetzte Kämpfe an den Grenzen und im Inneren des Reichs hielten ihn in Atem. Gegen den polnischen König Boleslaw Chrobry führte er drei Kriege, im Westen des Reiches von Flandern bis nach Burgund griff er gegen die erstarkenden Territorialgewalten ein, dreimal zog er nach Italien.
Heinrich gründete und stiftete zahlreiche Kirchen und Klöster, dabei förderte er die Reformen von Cluny. Durch enge Verflechtungen mit der Kirche stärkte er das Reich und stabilisierte die Bischöfe als Stützen seiner Macht. Beim dritten Italienfeldzug 1021/22 setzte er auf dem Rückmarsch auf dem Kloster Montecassino einen neuen Abt ein und ließ in Pavia eine Synode abhalten, die den Zölibat einschärfte, um den Bestand des Kirchengutes zu sichern. Mit dem Straßburger Münster eng verbunden, stiftete er nach einer ihn besonders ergreifenden Messe die Pfründe eines Domherrn als Chorkönig, damit dieser ihn täglich vertrete. Die Legende sagt, er habe mit seiner Frau Kunigunde in Keuschheit gelebt; die Ehe blieb kinderlos. Bekannt ist die Legende vom Gottesurteil: Kunigunde wurde fälschlich des Ehebruchs beschuldigt und bezeugte dann ihre Unschuld, indem sie unverletzt über glühende Pflugscharen schritt.
Sein Grab fand Heinrich im Bamberger Dom, wo er das von Tilman Riemenschneider geschaffene Hochgrab mit Kunigunde teilt.
Kanonisation: Heinrich wurde 1146 von Papst Eugen III. heilig gesprochen.
Attribute: Kaiserkrone, Zepter, Kirchenmodell, Lilie
Patron von Bamberg und Basel; des Bistums Bamberg, zweiter Patron des Bistums Basel

Grab von Heinrich II. und Kunigunde
Deutsche Kaiserin, Nonne
* um 980 in Luxemburg
† 3. März 1033 (oder 1039) in Kaufungen bei Kassel in Hessen
Kunigunde war die Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg und wurde um 999 die Frau von Herzog Heinrich IV. von Bayern, dem späteren Kaiser Heinrich II. 1002 wurde sie in Paderborn durch Erzbischof Willigis von Mainz zur deutschen Königin gesalbt und gekrönt; Heinrich war bereits einige Wochen zuvor in Mainz, ebenfalls von Erzbischof Willigis, gekrönt und gesalbt worden. 1014 wurden beide in Rom durch Papst Benedikt VIII. als Kaiserin und Kaiser gekrönt. Kunigunde nahm an den Regierungsgeschäften ihres Mannes regen Anteil, rund ein Drittel der Urkunden Heinrichs II. nennt sie als Mitverfasserin. Sie führte das Regiment, wenn Heinrich abwesend war. Heinrich und Kunigunde blieben – vermutlich wegen einer Krankheit Heinrichs – kinderlos. Die Legende erzählt, wie sie eines Tages des Ehebruchs geziehen wurde, daraufhin anbot, sich einem Gottesurteil zu unterwerfen: vor einer großen Volksmenge ging sie barfuß über glühende Pflugscharen, blieb aber unverletzt. Das Volk verehrte sie noch mehr als zuvor, für die Verleumder bat sie ihren Mann, von einer Bestrafung abzusehen.
Kunigunde widmete sich den den Armen und Kranken, erbaute Siechenhäuser und stand zusammen mit ihrem Mann durch reiche Schenkungen an der Wiege des Bistums Bamberg. Zugunsten des neuen Bistums verzichtete sie auf ihre Morgengabe, was zu Spannungen mit ihren Brüdern führte, da diese die Hoffnung auf Kunigundes Erbe aufgeben mussten. Die Handwerker am Stift St. Stephan in Bamberg sollten der Überlieferung nach ihren Lohn aus der Schale, die Kunigunde für sie bereithielt, selbst entnehmen – keiner aber konnte mehr Pfennige ergreifen, als er nach seiner Leistung verdient hatte. Ein offener Konflikt mit ihren Brüdern, dem Metzer Bischof Dietrich II. und dem Herzog von Bayern, Heinrich V., brach aus, als Heinrich II. ihrem Bruder Adalbero 1008 das Erzbistum Trier verweigerte.
1008 erhielt Kunigunde den Königshof in Kassel, in dessen Nähe sie vor 1017 das Benediktinerinnenkloster Kaufungen gründete, in das sie nach Heinrichs Tod 1024 selbst als einfache Nonne eintrat. Die ehemalige Kaiserin war aus Überzeugung bescheiden: sie wurde nie Äbtissin und akzeptierte selbst ihre Nichte, die sie großgezogen hatte, als Vorgesetzte – was sie allerdings nicht davon abhielt, sie einmal zu ohrfeigen, weil sie zu genusssüchtig und bequem zu werden drohte. Sie versuchte von Herzen, die Bergpredigt zu leben und die Menschen zu lieben. Als man sie auf dem Sterbebett als Kaiserin ankleiden wollte, lehnte sie dies harsch ab: das sei ihr alles fremd geworden, ihr einfaches Ordensgewand verbinde sie mit dem Himmel.
Kunigundes Lebensgeschichte verfasste ein unbekannter Autor für ihre Kanonisation. Ihr Grab befindet sich zusammen mit dem ihres Mannes im Bamberger Dom, Tilman Riemenschneider schuf den prachtvollen Sarkophag. Aus Kunigunds-Kraut
, dem Thymian, flocht man Kränze, denen wundersame Wirkkräfte nachgesagt wurden, vor allem für Schwangere. Ihre Verehrung als Kaiserin und Jungfrau
intensivierte sich im späten Mittelalter, sie übertraf die von Heinrich II. und nahm Züge der Marienverehrung an.
Kunigunde wurde die weitgehende Verschonung Bambergs vom Bombardement im Zweiten Weltkrieg zugeschrieben: die Heilige habe Nebel aufziehen lassen und Bamberg so vor den alliierten Bombern versteckt, heißt es.
Kanonisation: Papst Innozenz III. sprach Kunigunde 1200 heilig.
Attribute: Kirchenmodell, Nonne mit Buch, Witwenschleier, Pflugscharen
Patronin der schwangeren Frauen und der kranken Kinder; des Bistums Bamberg
Quelle: www.heiligenlexikon.de