07/28: Sieben Schläfer

Sieben Schläfer

Mär­ty­rer
† 251 bzw. 438 bei Ephe­sus, heute Rui­nen bei Selçuk in der Tür­kei (?)

Eine Legende indisch-buddhistischer Tradition wurde in frühchristlicher Zeit neu erzählt: Sieben Brüder, Christen und Schafhirten aus Ephesus – wurden ihres Glaubens wegen verfolgt, flohen in eine Höhle und wurden auf Befehl des Kaisers Decius im Jahr 251 eingemauert. Ihre Namen werden in der westlichen Tradition als Maximian, Malchus, Martinian, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantin überliefert, in der orthodoxen Kirche als Maximilian (Maximus), Jamblicus, Martinian, Johannes, Dionysius, Exacustodian (Constantin) und Antoninus.

Im Jahr 437 wollte demnach ein Bürger die Höhle als Schafstall benutzen und ließ das Mauerwerk entfernen. Die Brüder erwachten; einer lief, um Brot zu holen; er kannte niemanden mehr in der inzwischen christlich gewordenen Stadt und gab dem erstaunten Bäcker eine Goldmünze mit dem Bild von Kaiser Decius zur Bezahlung. Da ging der Bischof mit den erstaunten Bürgern zur Höhle und fand alle Brüder lebend vor. Kurz danach starben sie.

Die Überlieferung von den sieben Schläfern ist sehr alt und weit verbreitet. Das älteste schriftliche Zeugnis stammt von Bischof Jakob von Sarug. Die armenische Tradition berichte, dass die Märtyrer während einer heimlichen Messe eingemauert wurden und nennt mit Namen den Priester Diodor und den Diakon Marianus. Auch Gregor von Tours erzählt ihre Geschichte. Die in Ephesus enstandene griechische Version dürfte zusammenhängen mit dortigen kirchenpolitischen Ambitionen: Ephesus wurde als Ort des Todes und der sofortigen Auferstehung des Evangelisten Johannes, des letzten Wohnhauses der Maria bevor Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte und dem Wunder der sieben Schläfer als Ort der Auferstehung mit Ähnlicher Bedeutung wie Jerusalem profiliert. Die Stadt wurde Ziel vieler Wallfahrer. Das Wunder der sieben Schläfer ereignete sich unmittelbar vor der Räubersynode von 439.

In Westeuropa wurden die sieben Schläfer schon im frühen Mittelalter verehrt, eine Blüte erlebte der Kult hier noch einmal im 17. und 18. Jahrhundert. Die Kalenderreform von 1582 durch Papst Gregor XIII. führte zur Verlegung des Gedenktags vom 7. Juli auf den 27. Juni, oft wird auch der 27. Juli als Gedenktag benannt, so im Martyrologium Romanum; die Bauernregel, dass der Lostag – ob er nach altem oder neuem Kalender zu bestimmen ist – das Wetter der kommenden sieben Wochen ankündige, ist heute auch bei Metereologen anerkannt: die Großwetterlage für den Sommer zeichne sich Ende Juni / Anfang Juli ab.

Die Grotte der sieben Schläfer wird heute im Ruinengelände von Ephesus – gezeigt; eine Grotte, mit der die selbe Geschichte verbunden ist, liegt im Nordwesten von Tarsus.

Patrone bei Fieber und Schlaflosigkeit

Quelle: www.heiligenlexikon.de


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