08/01: Alfons Maria Liguori

Alfons Maria di Liguori

Bischof von Sant‘ Agata de Goti bei Neapel, Ordensgründer, Kirchenlehrer
* 27. September 1696 in Marianella, dem heutigen Stadtteil von Neapel
† 1. August 1787 in Nocera dei Pagani bei Neapel in Italien

Alonso Maria, aus adliger Familie stammend, studierte auf Wunsch des Vaters Jura und promovierte mit Siebzehn zum Doktor in beiden Rechtswissenschaften, dem profanen und dem Kirchen-Recht. Er wurde ein erfolgreicher Anwalt. Als er nach acht Jahren vielgerühmter Tätigkeit 1723 einen wichtigen Prozess verlor, konnte er drei Tage lang nicht essen und schlafen. Beim Besuch in einem Krankenhaus für unheilbar Kranke umgab ihn plötzlich ein helles Licht und eine Stimme forderte ihn auf, die Welt zu verlassen und Gott zu dienen. Er trat sein Erbrecht an den Bruder ab, hängte seinen Degen in einer Kirche auf, begann das Theologiestudium, wurde 1726 Priester und schloss sich einer Weltpriester-Vereinigung an. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Aus- und Weiterbildung der in der Seelsorge Tätigen, daneben organisierte Alonso Laienapostel, hielt Katechesen für die ungebildete Bevölkerung ab und schuf einen caritativen Dienst in den Dörfern um Neapel.

Alonso gründete 1731 in Scala bei Amalfi zur Unterstützung seiner Arbeit den Orden der Redemptoristinnen und 1732 die Kongregation des Allerheiligsten Erlösers, die Redemptoristen, nach ihrem Gründer auch Liguorianer genannt, deren Aufgabe es wurde, beim einfachen Volk zu missionieren, indem sie das Leben und die Tugenden Christi möglichst vollkommen nachahmen. Wahlspruch seiner Orden war: überreich ist bei ihm die Erlösung. Bei seinen Arbeiten und Gründungen ließ Alonso sich von den konkreten praktischen Erfordernissen und Notwendigkeiten leiten.

Alonso musste aus gesundheitlichen Gründen seine Missionsarbeit und die Verwaltung seines Ordens beenden, er schrieb nun über fast alle theologische Themen, seine Theologia Moralis von 1753 wurde schon zu seinen Lebzeiten acht Mal, danach 70 Mal neu aufgelegt. Die Beschäftigung mit der Moraltheologie war ihm durch die Erfordernisse der Volksmission zugewachsen, wiederum zeigte er seine Vorliebe und sein Gespür für das Notwendige und Konkrete. Später hat man darin ein kasuistisch enges und unflexibles Konzept gesehen und kritisiert. Mindestens ebenso wichtig war sein Einfluss als geistlicher Schriststeller, hier betonte er die Liebe und Barmherzigkeit Gottes: Le Glorie di Maria, die Ehre der Maria, von 1750 ist das bekannteste seiner weit verbreiteten Werke. Die Anleitung für Beichtväter Homo Apostolicus, Mensch nach dem Vorbild der Apostel, erreichte insgesamt 118 Auflagen. Seine insgesamt 111 Werke brachten ihm den Beinamen Doctor zelantissimus, eifernder Lehrer, ein.

1762 wurde Alonso mit sechsundsechzig Jahren zum Bischof von Sant‘ Agata de‘ Goti bei Neapel ernannt – ein Bistum, das jemand als einen Sack mit unreinen Viechern bezeichnet hatte. Der Aufgabe, dieses Bistum wieder in Ordnung zu bringen, galten die Jahre bis 1775 – in den letzten Jahren war er so geschwächt, dass er sich mit einem Strohhalm ernähren musste und die Messe nur noch sitzend lesen konnte. Danach lebte er zurückgezogen im Mutterhaus seines Ordens, wo er starb.

Kanonisation: 1816 wurde Alonso selig, 1839 wurde er heilig gesprochen. 1871 erhob Papst Pius IX. den hervorragendsten und mildesten unter den Moraltheologen zum Kirchenlehrer. 1950 wurde er zum Patron der Beichtväter und Sittenlehrer erklärt.
Patron der Beichtväter, Moraltheologen (Sittenlehrer) und Seelenführer
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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