09/10: Nikolaus von Tolentino

Nikolaus wurde auf der Engelburg Sant‘ Angelo in Pontano geboren. Legenden zufolge hatte ein Engel den zuvor kinderlosen Eltern eine Wallfahrt zum Grabe des Nikolaus von Myra angeraten; aus Dankbarkeit gaben sie dem Sohn den Namen des Heiligen. Nikolaus ließ sich 1255 in den Augustiner-Eremitenorden aufnehmen und wirkte zunächst als Prediger und Beichtvater. 1270 empfing er die Weihe als Priester, 1275 wurde er nach Tolentino geschickt, wo er wunderbare Bestätigungen durch Engel erlebte, die er um den Altar stehen sah.

Nikolaus wurde ein höchst beliebter Prediger und Krankenseelsorger und führte ein Leben in Askese und tätiger Nächstenliebe. Erzählt wird, wie schon zu Lebzeiten durch ihn Wunder geschahen: seine Gebete wirkten heilend, er überwand den Teufel, der ihm die Ampel am Altar zerbrach und anderen Schaden anzutun versuchte. Zwei gebratene Vögel wollte er auch in schwerer Krankheit, wegen der gelobten Kasteiung, nicht genießen; als er sich auf das Gebot des Priors gehorsam fügte, einen Bissen zu nehmen, flogen die Rebhühner – lebendig geworden – davon.

Nikolaus‘ Grab ist in der darüber für ihn erbauten und nach ihm benannten Basilika in Tolentino. Auch am Grab ereigneten sich zahlreiche Wunder, offiziell bestätigt wurden allein in den zwanzig Jahren nach seinem Tod mehr als 300. An den Armen des Toten seien bei besonderen kirchlichen Ereignissen jedesmal Blutergüsse entstanden. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war Nikolaus einer der meistverehrten Heiligen in Europa und Amerika. 1926 wurden seine Gebeine bei Grabungen wieder aufgefunden und in einen Glasschrein gebettet, sein Grab ist bis heute ein Wallfahrtsort.

Kanonisation: Nikolaus‘ Heiligsprechung erfolgte 1446.
Attribute: Lilie, Schüssel mit zwei Vögeln, Teufel, Geißel
Patron von Bayern, Tolentino, Venedig, Genua, Antwerpen, Córdoba, Lima und Rom; der Armen Seelen im Fegefeuer, der Freiheit; für das tägliche Brot
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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