09/16: Cyprian von Karthago

Cyprian von Karthago

Bischof von Karthago, Märtyrer
* um 200 in Karthago, dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien
† 14. September 258 daselbst

Thascius Caecilius Cyprianus entstammte einer vermögenden aristokratischen Familie. Er genoss eine gute Ausbildung, war ein glänzender Redner und erfolgreicher Advokat. Bischof Caecilianus wurde sein Freund und brachte ihm das Christentum nahe, Ostern 246 ließ er sich taufen und verschenkte seinen Besitz. Bald wurde er Priester und bereits zwei Jahre nach seiner Taufe von der christlichen Bevölkerung Karthago – dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien – gegen seinen Willen und sein Sträuben zum Bischof gewählt.

Mit dem Bischofsamt in der Hauptstadt Nordafrikas wuchs Cyprianus zugleich auch eine Vorrangstellung vor den rund 150 afrikanischen Bischöfen zu. Fast zeitgleich, im Jahr 250, begannen die schweren Verfolgungen durch Kaiser Decius. Cyprianus musste die Stadt verlassen, er leitete die Gemeinden mit Briefen aus seinem Versteck. In dieser Zeit fielen zahlreiche Christen vom Glauben ab.

Als die Verfolgungen 251 unter Kaiser Gallus endeten, musste die Kirche entscheiden, wie mit den Abgefallenen und den in ketzerischen Gemeinden Getauften zu verfahren sei. Cyprianus trat in den Streitigkeiten mit dem Gegenpapst auf die Seite des römischen Bischofs Cornelius: Auch Cyprianus war bereit, den Abgefallenen gegenüber Milde walten zu lassen, wollte aber keinesfalls die Gültigkeit der Ketzertaufe anerkennen. In diesem Zusammenhang formulierte er den berühmten dogmatischen Satz: extra ecclesiam nulla salus, außerhalb der – römisch-katholischen – Kirche gibt es kein Heil, der in dieser schroffen Form allerdings von der Kirche nie anerkannt wurde. Da der römische Bischof Stephanus I. die Tradition begründet hatte, auch die Taufen der als Ketzer Bekämpften anzuerkennen, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen führte.

Als unter dem römischen Kaiser Valerian eine neue Verfolgungswelle einsetzte, wurde Cyprianus 257 nach Curubis im heutigen Tunesien oder Libyen verbannt, dann zurückgeholt und in Karthago – dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien – verurteilt und enthauptet. Auf dem Richtplatz gab er dem Henker fünf Goldstücke, da dieser ihm das Himmelstor öffne, verband sich selbst die Augen und neigte seinen Kopf.

Cyprianus‘ Haupt befindet sich in Kornelimünster in Aachen, andere Reliquien sind in Lyon und Compiègne. Cyprianus ist einer der 24 Kanonheiligen, er zählt zu den bedeutendsten Kirchenschriftstellern und war im Mittelalter nicht zuletzt wegen seiner Schrift De Catholicae Ecclesiae Unitate, Von der Einheit der Kirche angesehen, die sich mit der hierarchischen Organisation der Kirche befasst.

Patron gegen Pest
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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