10/13: Koloman

Kolomans Grab im Stift Melk

Pilger, Märtyrer
* in Irland
† 17. Juli (?) 1012 in Stockerau bei Wien in Österreich

Koloman war ein irischer Pilger. Er wurde 1012 auf der Pilgerfahrt zum Heiligen Land in Stockerau wegen seiner fremden Sprache und Kleidung verdächtig, ein böhmischer oder ungarischer Spion zu sein. Er wurde gefoltert und, da kein Eingeständnis erreicht wurde, an einen Baum gehängt. Dort hing der Leichnam der Überlieferung nach eineinhalb Jahre lang unverwest; als ein Jäger seinen Tod feststellen wollte und einen Spieß in seine Seite stach, floss Blut heraus.

Schließlich wurde Koloman vom Baum abgenommen und vom Babenberger Markgrafen Heinrich II. feierlich in seine Residenz beim Kloster Melk überführt, wo er am 13. Oktober 1014 feierlich bestattet wurde.

Koloman wurde nie offiziell heilig gesprochen, dennoch verbreitete sich die Verehrung von Melk aus in ganz Österreich, in Ungarn und in Bayern. Die vom Melker Abt Erchenfrid vor 1163 verfasste Leidensgeschichte ist stark legendär. Zahlreiche Kirchen tragen seinen Namen, der Ort St. Koloman bei Salzburg ist nach ihm benannt, weil dort nahe einer Kolomanikapelle eine einst vielbesuchte Heilquelle entsprang. Koloman wurde Landespatron von Niederösterreich, nach der Heiligsprechung von Leopold III. 1485 ging das Patronat zunehmend, ab 1163 offiziell, auf diesen über.

Gegen Seuchen und Unwetter helfe, wenn man das Kolomani-Büchlein bei sich trage. Auf ihn geweihte Quellen gelten als heilkräftig, der Koloman-Segen schütze vor Feuer. Zum Kolomanstag findet in St. Koloman noch heute alle fünf Jahre jeweils am Erntedankfest ein Kolomaniritt statt. Den Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, kann man heute noch an der Rückwand des Stockerauer Frauenklosters betrachten.

Koloman ist heute noch im Bewusstsein vieler Österreicher lebendig; … dass nicht das Kolomandl komme droht man Kindern.

Attribute: Pilgerflasche, Strick, Spießspitze, Zange, Rute
Patron von Stockerau und Melk, von Österreich (bis 1663); der zum Tod durch den Strang Verurteilten; des Viehs; der Reisenden; gegen Krankheiten, Kopf- und Fußleiden, Pest, Unwetter, Feuersgefahr, Ratten- und Mäuseplagen
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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