10/14: Burkhard von Würzburg

Burkhard von Würzburg

erster Bischof von Würzburg
* um 684 in England
† 2. Februar (?) 755 in Hohenburg, heute Homburg am Main in Bayern

Burkhard war einer der angelsächsischen Benediktinermönche, die mit Bonifatius – der ihn wohl auch zum Priester geweiht hatte – zur Mission aufs Festland ausgezogen waren. Vor 737 wirkte er wahrscheinlich in der Lombardei * – auf. 737 reiste er nach Rom und traf dort mit Bonifatius und Lullus von Mainz zusammen. Ende des Jahres 741 wurde er von Bonifatius zum ersten Bischof von Würzburg geweiht – Bonifatius besetzte die neu gegründeten Bistümern mit Männern seines Vertrauens -, wobei er die ersten Jahre wohl in Neustadt am Main lebte.

Nachdem 741/742 die fränkische Herzogstochter Immina ihr um 700 von ihrem Vater, Heden II., auf dem Würzberg – der heutigen Marienburg in Würzburg – errichtetes Kloster gegen das Kloster in Karlburg eingetauscht hatte, verlegte Burkhard seinen Bischofssitz nach Würzburg. 742 assistierte Burkard Bonifatius in Sülzenbrücken in Thüringen bei der Weihe Willibalds zum Bischof von Erfurt. 743 bestätigte Papst Zacharias die Weihe Burkhards zum Bischof, im selben Jahr nahm er am Concilium Germanicum teil – der ersten deutschen Synode, die von Karlmann und Pippin III. einberufen worden war.

Am 8. Juli 743 ließ Burkhard die Gebeine von Kilian und seinen Gefährten erheben und in die Kirche auf den Marienberg in Würzburg bringen. 746 wurden diese Gebeine noch einmal erhoben und an den Ort der Bestattung – einem früheren Pferdestall auf der rechten Mainseite – zurückgeführt; dort stand wohl schon eine nach schottischer Bauweise aus zugehauenem Holz gebaute Bischofskirche. Die Reliquien wurden dann 752 in das Domstift übertragen, das mit irischen Benediktinermönchen besetzt wurde. 748 unternahm Burkhard seine zweite Reise nach Rom. und übergab Papst Zacharias die Oboedienzerklärung, das von den fränkischen Bischöfen unterzeichnete Gehorsams- und Treuebekenntnis.

Um 750 gründete Burkhard das Andreaskloster unterhalb des Marienberges. Zusammen mit Abt Fulrad von St-Denis reiste er wieder nach Rom, um die Zustimmung von Papst Zacharias zur Absetzung von Merowingerkönig Childerich III. einzuholen; damit wurde der Weg für den Karolinger Pippin III. frei. Der stattete dann nach seiner Wahl Anfang 752 das Bistum Würzburg mit dem Zehnten aus und verlieh ihm Immunität.

Anfang 754 dankte Bischof Burkhard ab und ging mit sechs seiner Mönche nach Hohenburg – dem heutigen Homburg am Main; in Michilstat – möglicherweise bei Homburg gelegen – wollte er ein Kloster bauen. Der Überlieferung nach lebte er hier in einer Tropfsteinhöhle, der heute nach ihm benannten Burkhardusgruft unterhalb des Schlosses. Burkhards Nachfolger als Bischof von Würzburg wurde Megingaud; der ließ nach dessen Tod Burkhards Leichnam von Homburg nach Würzburg bringen und im Salvatordom bestatten.

Der 14. Oktober ist der Tag der Erhebung von Burkhards Gebeine. Die Reliquien brachte Bischof Hugo 988 in das von ihm neu gegründete Andreas-Kloster, die heutige Kirche St. Burkard in Würzburg. Es gibt zwei Lebensbeschreibungen, eine wohl um die Mitte des 9. Jahrhunderts verfasst, die zweite Anfang des 12. Jahrhunderts, sie wird Ekkehard, dem ersten Abt von Aura an der Saale, zugeschrieben. In den beiden Viten werden Burkhards Charaktereigenschaften rühmend hervorgehoben – sogar seine Körperhaltung gereiche ihm zur Zierde und sein Demut geht so weit, dass er bei seinem Hirtenstab auf jeden Prunk verzichtete und nur eine einfache Hirtenrute sein eigen nannte.

Patron gegen Gelenkkrankheiten, Rheumatismus, Stein- und Nierenleiden, Lendenschmerzen
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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