10/24: Antonius Maria Claret

Antonius Maria Claret

Ordensgründer, Erzbischof von Santiago in Kuba
* 23. Dezember 1807 in Sallent bei Barcelona in Spanien
† 24. Oktober 1870 im Kloster Fontfroide bei Narbonne in Frankreich

Antonius María Claret y Clará – in katalonischer Schreibweise: Antoni Maria Claret i Clarà – war als Sohn eines Webers dazu bestimmt, auch Weber zu werden. Dabei erwies er sich als so geschickt und technisch begabt, dass man ihn zum technischen Direktor einer großen Weberei gemacht hätte, aber er wollte Priester werden; 1835 wurde er zum Priester geweiht.

Da es in Spanien eine Priesterschwemme gab, ging Antonius nach Rom zu den Jesuiten, die ihn als Wanderprediger nach Spanien zurück schickten. Es war die Zeit des Bürgerkrieges; trotz aller Gefahren predigte er unermüdlich und saß stundenlang, um die Beichte vieler Menschen zu hören. Er bewirkte erstaunliche Bekehrungen und besaß die Gabe, auch die geheimen Gedanken der Menschen zu verstehen; er konnte in die Zukunft blicken, Heilungen wurden ihm zugeschrieben. Außerdem veröffentlichte er viel und war der meistgelesene Autor seiner Zeit; er gründete einen katholischen Buchclub und fand so Millionen Leser.

Antonius gilt ob seiner großen missionarischen Erfolge als Missionar Kataloniens. Zur Unterstützung seiner Ziele gründete er 1849 die Bruderschaft der Söhne des unbefleckten Herzens der Maria, die => Claretiner. Ebenso wirkte er anschließend auf den Kanarischen Inseln und dann in Kuba, wo er 1850 Erzbischof von Santiago de Cuba wurde. Dieser Bischofsstuhl war zuvor über sechzig Jahre lang verwaist gewesen, entsprechend war der geistig-moralische Zustand des Bistums. Hier gründete er den weiblichen Zweig der Claretinerinnen, die Lehrschwestern der reinen Maria. Aber es gab auch Widerstand gegen sein Wirken, bei einem Attentat wurde er verletzt, dann wunderbar geheilt.

Als Antonius schon befürchtete, von Madrid aus abgesetzt zu werden, wurde er 1857 überraschend als Seelenführer der Königin Isabella II. und ihrer Tochter an den königlichen Hof gerufen. Hier gewann er großen geistigen Einfluss, 1859 wurde er auch Präsident des spanischen Königsschlosses Escorial. Er re-christianisierte den verweltlichten Königshof, konnte bei Bischofsbesetzungen seinen Einfluss geltend machen, begleitete das Königspaar bei Reisen durch das Land und verband damit Predigten und Exerzitien. So wurde er der geistliche Führer seines Volkes.

Die verschiedentlich zu findende Angabe, dass Antonius auf der Anreise zum 1. Vatikanischen Konzil starb, ist so nicht richtig. Er war von April 1869 bis Juli 1870 in Rom, bei seinem Tod war das Konzil schon unterbrochen bzw. im Nachhinein beendet.

Antonius‘ Gebeine wurden nach Vich – das heutige Vic – in Spanien überführt. Er gilt als einer der größten Heiligen des modernen Spanien.

Kanonisation: Antonius wurde 1934 selig und 1950 heilig gesprochen.
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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