10/28: Simon Zelotes und Judas Thaddäus

Simon der Zelot

Apostel, Märtyrer
† im 1. Jahrhundert in Babylon, dem heutigen Han-al-Mahawil im Irak

Simon trägt den Beiname Zelotes (Lukas­evangelium 6, 15) – aramäisch Kananäus, deutsch der Eiferer – weil er wohl ursprünglich der politisch radikalen Bewegung der Zeloten angehörte, die gewaltsam die römischen Fremdherrscher aus Israel vertreiben wollte. Das Neue Testament nennt ihn in Aufzählungen der 12 Jünger (Matthäus­evangelium 10, 4; Markus­evangelium 3, 18; Apostel­geschichte 1, 13), besondere Erwähnung findet er hier sonst nicht.

Simons Identifizierung mit dem Bräutigam bei der Hochzeit zu Kana (Johannes­evangelium 2, 1 – 11) oder Nathanael (Johannes­evangelium 21, 2) wegen der Annahme seiner Herkunft aus Kanaan beruhen auf sprachlichem Missverständnis der Bezeichnung Kananäus.

Manche Überlieferungen nennen Simon als Apostel unter den Juden und erzählen von seinem Martyrium; er sei enthauptet, nach anderen Quellen zersägt worden.

Die Legende nennt Simon und Judas Thaddäus Brüder von Jakobus dem Jüngeren, Söhne des Alphäus und der Maria Kleophas. Nach der Legenda Aurea wirkte Simon in Syrien und Mesopotamien zusammen mit Judas Thaddäus, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon – dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was sich tatsächlich und unmittelbar am nächsten Tage ereignete. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, war ihr ständiges Wort: Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen. Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, entfachten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderer Legende enthaupteten oder Judas mit einer Keule, Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.

Wieder anderen Überlieferungen nach wirkte Simon am Schwarzen Meer in der Gegend von Sochumi in Georgien, wo er zu Tode gemartert wurde. Hier wurde er in einer Kirche begraben, an deren Stelle später das Kloster Neo Aphon errichtet wurde.

Angebliche Reliquien werden in Rom, Köln, Hersfeld und anderen Orten verehrt.

Der Simonstag ist örtlich Lostag der Bauern und gilt als Beginn der Winterzeit.

Attribute: Säge, Keule, Beil
Patron von Goslar; der Holzfäller, Waldarbeiter, Maurer, Gerber, Lederarbeiter, Weber und Färber

 

Judas Thaddäus

Apostel, Märtyrer
† 44 (?) in Babylon, heute Han-al-Mahawil im Irak (?)

Judas Thaddäus war der Sohn eines Jakobus (Lukas­evangelium 6, 16) und einer der Jünger Jesu; er ist nicht zu verwechseln mit Judas, genannt Ischariot, der Jesus verraten hat. Judas – ohne den Beinamen Thaddäus – wird im Neuen Testament sonst nur einmal erwähnt: im Johannes­evangelium (14, 22) mit der Frage, warum Jesus seine Abschiedsrede exklusiv den Jüngern und nicht der ganzen Welt offenbare.

Die Überlieferung nennt Judas Thaddäus meist zusammen mit Simon dem Zeloten und nennt die beiden Brüder von Jakobus dem Jüngeren, also Söhne des Alphäus und der Maria des Kleophas. Der ihm immer wieder zugeschriebene Brief des Judas im Neuen Testament, der letzte der sogenannten katholischen Briefe, stammt sicher nicht von ihm.

Nach der Legenda Aurea wurde Judas vom Apostel Thomas nach der Himmelfahrt Christi unter dem Namen Addai zu König Abgar von Edessa – dem heutigen Sanlıurfa geschickt – dem König, der ein Bild des Herrn malen lassen wollte, weil Christus ihn geheilt hatte, wobei der Maler dann aber von solchem Glanz geblendet wurde, dass er nicht weitermalen konnte, und Gott selbst das Bild vollendete.

Nach anderen Überlieferungen wirkte Judas zusammen mit Simon Zelotes in Syrien und Mesopotamien, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon – dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was tatsächlich gleich am nächsten Tag Wirklichkeit wurde. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, wiederholten sie ihr ständiges Wort: Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen. Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, organisierten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderen Legenden enthaupteten, nach wieder anderer Version Judas mit einer Keule und Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.

Nach der armenischen Tradition missionierte Judas Thaddäus zusammen mit Bartholomäus in Armenien. Nach diesem Martyrium des heiligen Thaddäus erlitt er unter einem König namens Sanatruk den Tod um Jesu Christi willen.

Judas Thaddäus war ein in der katholischen Volksüberlieferung lange vergessener Apostel, er wurde erst im 18. Jahrhundert wieder entdeckt und seitdem als Helfer in verzweifelten Situationen und bei schweren Anliegen angerufen. Reliquien werden vor allem im Petersdom in Rom verehrt.

Attribute: Buch, Keule, Hellebarde
Patron von Goslar; in schweren Nöten und Anliegen, in verzweifelten Situationen

 

Quelle: www.heiligenlexikon.de


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