12/31: Katharina Laboure

Cathérine Zoë Labouré war das neunte von 17 Kindern einer Bauernfamilie. Zunächst als Dienstmagd tätig, trat sie 1830 in Paris den Vinzentinerinnen bei. Diese Berufung hatte sie visionär vorausgesehen: sie träumte von einem kranken Priester, der sie zu einem Kranken rief. Er selbst erwies sich als dieser Kranke und verhieß Cathérine, der Dienst an Kranken werde der ihr von Gott zugedachte Platz im Leben sein. Als sie nach ihrem Eintritt in den Orden ein Bild seines Gründers Vinzenz von Paul sah, erkannte sie diesen als den Priester aus ihrem Traum wieder.

Cathérine hatte schon als Novizin Visionen, die einem in der katholischen Welt bis heute sehr weit verbreiteten Medaillon zugrunde liegen: es zeigt Maria auf dem Erdball stehend und aus ihren offenen Händen Strahlenströme der Gnade auf die Erde ausgießend. Auch die Rückseite wurde Cathérine geoffenbart: ein großes M, darüber ein Kreuz, darunter das mit einer Dornenkrone umfasste Herz Jesu und das vom Schwert durchbohrte Herz von Maria, das Ganze umgeben mit zwölf Sternen. Wer dieses Medaillon um den Hals trägt, der wird große Gnaden empfangen, hatte Maria in der Vision versprochen. In der Tat knüpften sich von Anfang an seltsame und wunderbare Heilungserfahrungen an dieses Medaillon, so dass es im Volksmund schnell das wundertätige Medaillon genannt wurde. Mit diesem Medaillon nahm die Marienfrömmigkeit in ganz Europa einen ungeheuren Aufschwung; die Verkündigung des Dogmas der unbefleckten Empfängnis Marias durch Papst Pius IX. 1854 hat auch im Siegeslauf dieser Medaille und der Verbreitung dieser volkstümlichen Mariologie ein Motiv.

Medaillon mit der Vision von Cathérine; Inschrift: O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen

Cathérine hatte über diese Erscheinungen zeitlebens geschwiegen und sich nur ihrem Beichtvater anvertraut, der dann für die Prägung der Medaille sorgte. Bis zu ihrem Tod war sie in der Pflege, in der Küche und an der Pforte in einem Altenheim in Paris tätig.

Die Mutterhauskapelle der Vinzentinerinnen in der Rue du Bac in Paris wurde zu einem bekannten und stark besuchten Wallfahrtsort.

Kanonisation: Cathérines Seligsprechung nahm 1933 Papst Pius XI. vor, die Heiligsprechung 1947 Papst Pius XII.
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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