Dem innersten Geheimnis der Familie auf der Spur
17. Jungfamilientreffen mit über 1000 Teilnehmern zu Ende gegangen. Familienbischof Lackner: „Ein großes Fest!“
Weit über tausend Menschen – 200 Familien mit rund 500 Kindern, unterstützt von 250 freiwilligen Helferinnen und Helfern – haben in der vergangenen Woche am größten katholischen Familientreffen in Österreich, dem Jungfamilientreffen im steirischen Pöllau teilgenommen. Das Motto lautete diesmal: „Auf diesen Felsen – Christus – kann ich meine Familie bauen“. Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl hat in seinem Willkommenswort so ausgedrückt, worum es geht: „gemeinsam dem innersten Geheimnis von Ehe und Familie nachzuspüren: Christus“.
Organisator Robert Schmalzbauer von der Initiative Christliche Familie (ICF), die von der Österreichischen Bischofskonferenz unterstützt wird: „Jetzt beginnt ein neues Jahr nach Pöllau. Die Familien haben eine Mission, die wir in Pöllau unterstützen und immer wieder neu freilegen wollen: dass die erlösende und befreiende Liebe Christi in den Familien aufleuchtet. Und dass dieses Licht – von Pöllau aus – an so vielen Orten in Österreich und darüber hinaus in die Welt ausstrahlt.“
Erlösung und Befreiung annehmen
Der österreichische Familienbischof, Erzbischof Franz Lackner, nannte bei der Abschlussmesse am Sonntag das Jungfamilientreffen „ein großes Fest“. Er erinnerte an Abraham, der Gott vor seinem Zelt erkannt hatte: „Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!“ (Gen 18,3) Die Familie, so Lackner, sei der „der Ort, das Haus, die Schule, wo wir lernen, Gott nicht unerkannt vorübergehen zu lassen“.
In den Vorträgen – unter anderem von P. Anton Lässer, Rektor der Wallfahrtskirche Maria Schutz am Semmering – standen Erlösung und Befreiung im Mittelpunkt. Im Schlussvortrag rief P. Andreas Hasenburger CPPS, Rektor des Missions- und Exerzitienhauses Maria Hilf in Kufstein, den Eltern zu: „Wir müssen den Zuspruch, den Christus uns gegeben hat, hereinholen in unser Leben, in den Alltag. Wo wir müde werden, wenn es eine Krise gibt, wo die Schwachstellen unserer Natur weit offen stehen und wir selber nicht mehr weiterwissen – da braucht es den Glauben, dass wir schon erlöst und befreit sind. Und wir dürfen und sollen diese Erlösung und Befreiung durch Christus auch in Anspruch nehmen.“
Laut Hasenburger braucht „die Welt das Zeugnis eurer Liebe, eurer Hingabe, auch eurer Bereitschaft, das Kreuz zu umarmen, das nicht ausbleibt in der Familie und euer Ja zum Leben in einer Welt, in der wir uns so oft in den Ruinen des Todes bewegen“. Wenn die Sehnsucht, der Wille und die Bereitschaft da sind, ganz Christus gehören zu wollen, dann ist, so Hasenburger das Pauluswort „ihr seid Gottes auserwählte Heilige“ schon ein Stück weit Realität.
Modell für die Kraft eines katholischen Programms
Robert Schmalzbauer sieht das Jungfamilientreffen auch als Modell, „wie ein ganz selbstverständlich katholisches Programm, das aus der Tiefe der Kirche schöpft und authentisch ist, auch heutigen Menschen Kraft und Hoffnung geben kann“. Viele Ehefrauen und Ehemänner kämen, so Schmalzbauer, das erste Mal mit einer gewissen Skepsis – „und erleben dann eine fröhliche, vertrauensvolle und alltagstaugliche Religiosität, die die Herzen berührt und die Liebe, die Ehe und die Familie durch das ganze Jahr birgt und trägt“. So werde das Jungfamilientreffen für viele zu einem Fixpunkt im Familienkalender,“ eine Tankstelle der Freude, die ein ganzes Jahr lang leuchtet und wärmt und viele Ehen und Familien auf ein neues, festeres Fundament gestellt hat“.
Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer eines Jahres seien daher schon „Stammgäste“. Schmalzbauer: „Und viele Schätze der katholischen Spiritualität, die zunächst manchen fremd waren, werden vertraute und geliebte Bestandteile dieser Sommerwoche: das gemeinsame Rosenkranzbeten, das Wallfahren, die Bitte um den Heiligen Geist, die Versöhnung in der Beichte, die Eheerneuerung, die Weihe der Familien an das unbefleckte Herz der Muttergottes… “
Ihr werdet Licht sein!
P. Andreas Hasenburger war auch verantwortlich für den Einsatz der über 30 Priester, die über die Woche verteilt Dienste in der Beichte, dem Seelsorgegespräch, der Katechese und der Liturgie versahen. In ihrem Namen bedankte sich Hasenburger bei den teilnehmenden Familien: „Es ist ein Privileg hier zu sein und euch dienen zu dürfen. Da muss ich mich in keiner Minute fragen, warum ich Priester geworden bin.“ Er nehme wahr, „dass das Zurück zur Kraft der Sakramente heute von den Laien initiiert wird, die diese Kraft schon entdeckt haben.“ Sein Schlussappell: „Schöpft aus den Quellen des Heils – und ihr werdet Licht sein.“
Das 18. Jungfamilientreffen wird vom 21. bis 26. Juli 2020 in Pöllau stattfinden. Informationen und Anmeldung unter www.jungfamilien.at
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