Ein Grossteil der geistlichen Erneuerung geht über die Familie

Ein sonniger, warmer Samstag gab dem Fest der Familie – der Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Woche für das Leben der Diözese St. Pölten – einen wunderbaren Rahmen. Rund 80 Familien trafen sich mit dem Anliegen der „Heilung der Familiengeschichte“ am Gnadenberg „Maria, Heil der Kranken“ in Maria Langegg. 14 Kinderbegleiter boten dabei den 90 Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren parallel zu Vorträgen und Gesprächsgruppen für die Erwachsenen ein abwechslungsreiches und auch geistliches Programm.

In seinem Eröffnungsvortrag „Zum Leben befreit – Heilung der Familiengeschichte“ ging P. Bernhard Vosicky, Zisterziensermönch im Stift Heiligenkreuz, auf die Heilung von Verletzungen in der Herkunftsfamilie ein. „Oft funktionieren wir noch aus der falsch programmierten Festplatte heraus, auf der wir die Schlüsselerfahrungen unserer Herkunftsfamilie abgespeichert haben. Diese dürfen wir von Jesus ergänzen und umprogrammieren lassen. Auch Jesus ist in eine Familie geboren worden und will uns zur Annahme unserer eigenen Familiengeschichte befreien.“ P. Bernhard sprach auch von der Grundaufgabe, sich mit seinem „Gewordensein“ zu versöhnen und Schritte der Vergebung zu setzten: „Wir sind unseren Prägungen nicht einfach ausgeliefert – es gibt die Möglichkeit, unser Erbe heilen zu lassen und daran zu arbeiten“. In der „Stunde der Barmherzigkeit“ konnten die Ehepaare in den Angeboten der Beichte, des Versöhnungspaargespräches und des Gebets- und Gesprächsdienstes Vergebung einüben sowie Versöhnung und Heilung erfahren. Ein Meer von brennenden Teelichtern auf der Kommunionbank vor dem Altar gab davon eindrucksvoll Zeugnis.

In der gemeinsamen Eucharistiefeier griff Familienbischof Küng das Thema der Liebe mitsamt ihren Mängeln in der Familie auf: „Die menschliche Liebe bedarf der Reinigung durch Gott, um noch tiefer und echt menschlicher zu werden.“ Er ermutigte die Familien, Liebe und Versöhnung zu leben und damit auch geistliche Zeichen in unserer Gesellschaft zu setzen. „Ein Großteil der geistlichen Erneuerung hängt von der Familie ab. Die Familie ist die Kirche im Kleinen“, so der Familienbischof. Im Hinblick auf das ungeborene Leben betonte er, dass in der Familie Platz für die gelebten und bedingungslosen Liebe sowie für jedes neue Leben sein müsse. Ein besonderes Element des Festes und der gemeinsamen Freude über das Geschenk des Lebens waren die am Kirchenvorplatz gestarteten zweihundert Luftballone.

Die Veranstalter – die „Gemeinschaft der Seligpreisungen“, der „Bereich Familie der Diözese St. Pölten“ und die „Initiative Christliche Familie“ freuten sich, dass das 2010 initiierte „Fest der Familie“ bei den Ehepaaren und Familien ein sehr positives Echo fand und planen für 2012 erneut ein Fest der Versöhnung und der Freude.

Stimmen vom Fest der Familie:

„Beim Fest der Familie ist es wie im Himmel. Denn Himmel ist Gemeinschaft und hier spürt man, dass alle ein Herz und eine Seele sind. Die Kraft des Heiligen Geistes und die Fürsprache der Muttergottes, die das Heil der Kranken ist, sind hier auch ganz deutlich.“ P. Bernhard Vosicky OCist

„Ich habe erfahren, dass Gott Wunden heilt, die in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Ich habe das im Verlauf der vergangenen zwei Jahre selbst erlebt – und ganz besonders heute wieder beim Fest der Familie.“ Maria, Mutter von zwei Kindern (ein drittes ist unterwegs), aus St. Pölten

„In der Gesprächsgruppe hat sich jeder eingebracht, es war sehr lebendig. Bei den Zeugnissen habe ich gesehen, dass es nie zu spät ist – und das man dankbar sein sollte, wenn man Gottes Gnaden schon bekommen hat.“
Petra, Mutter von drei Kindern, aus Schildberg

„Für uns war in der Gesprächsgruppe interessant, wie andere im Vertrauen auf Jesus Heilung erfahren haben. Das waren für uns echte Glaubenszeugnisse.“ Bernhard und Manuela, Eltern von 2 Kindern, aus Maria Enzersdorf

„Wir sind zum Fest der Familie gekommen, weil wir im Vorjahr sehr bereichert wurden. Das Fest war für uns auch heuer eine Bestärkung in einer Gruppe von Gleichgesinnten – gerade in einer Zeit, in der die Kirche immer wieder angegriffen wir.“ Peter und Christa, Eltern von 3 Kindern, aus Mautern

„Ich bin beim Fest der Familie, um zu helfen – und, um mich an den Familien zu erfreuen. Die vielen Kinder hier machen mir Hoffnung für die Zukunft.“ Margarete aus Wien

„Wir haben beim Kinderprogramm Karten für die Luftballons gebastelt. Meine Karte ist bis zum Himmel geflogen.“ Katharina, 4 Jahre, aus Asperhofen

Presse und Fotos zum Fest der Familie

kathpress: Küng: Familie für „Ja zum Leben“ besonders wichtig
cross-press: Fest der Familie
Referat für Kommunikation der Diözese St. Pölten

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