Familie, Subjekt der Neuevangelisation

Der päpstliche Rat für Familie hat Ende November einen internationalen Kongress zum Thema „Die christliche Familie, Subjekt der Evangelisation“ veranstaltet. 200 Personen, Kardinäle, Bischöfe, Priester und Ehepaare aus 28 Ländern fanden sich vom 24. bis zum 27. November 2010 in der Villa Aurelia in Rom zusammen.

Das Anliegen dieses Kongresses war, die evangelistische Kraft der christlichen Familie in den Dimensionen des sozialen und öffentlichen Lebens zur Geltung zu bringen. Jeden Morgen wurde gemeinsam die Heilige Messe gefeiert, was einer zentralen Botschaft des Kongressen reale Bedeutung verlieh: „Keine Mission ohne Heilige Messe“.

Das Sakrament der Ehe, das auf die Verbindung der Kirche mit dem himmlischen Bräutigam – Christus – verweist, ist Fundament und Werkzeug um allen Menschen die Botschaft Jesu Christi zu bringen. Gerade in der der Dimension der Familie wird sichtbar, dass alle Menschen zu einer „familiären“ Beziehung zu Gott gerufen sind. Die Familien sind somit nicht nur „Empfänger“, also Objekte seelsorglicher Bemühungen, sondern sie werden zu Subjekten der Evangelisation. Sie sind es zunächst einfach durch ihr Familien-Sein, durch ihr Leben in der Familie, der Pflege des Glaubenslebens durch die Sakramente. Der in einer Familie gelebte Glaube beginnt in ihr immer mehr zu leuchten. Diese Leuchtkraft ist es, die die Menschen in ihrer Umgebung erkennen lassen – hier kann ich der Liebe Gottes begegnen.

Gerade diese Zeugniskraft des in der Familie gelebten Glaubens macht die Familie selbst zu Aposteln der Neuevangelisation. Hier wird deutlich, was Papst Paul VI in Evangelii nuntiandi (41) geschrieben hat: „Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“ Im „Zeuge-Sein“ wie auch im Engagement der Familien wird der Auftrag Jesu Christi für die Menschen sichtbar: ‚Ihr seid das Salz der Erde‘. Mt 5,13

Diese Erfahrung wurde durch rund 30 Erfahrungsberichte von Familieninitiativen aus der ganzen Welt greifbar. Beginnend bei der Unterstützung der Glaubensweitergabe der Eltern an ihre Kinder, über Familiengebet, Familiennetzwerke, Familienbegleitende Angebote, Pfarren, Diözesen und Länderübergreifende Gebetsbewegungen bis zur Unterstützung für getrennte Ehepaare, dass diese wieder zusammenfinden können, spannte sich der große Bogen. Die Begegnung mit den Menschen aus aller Welt ließ die universale Liebe Christi  erahnen und war beglückend und stärkend.

Diese große Aufgabe der Familien, die Erneuerung von Gesellschaft und Kirche, bedarf der tatkräftigen Unterstützung aller kirchlichen Einrichtungen, dass sich erfüllt was Papst Johannes Paul II sagt: „Das 3. Jahrtausend für Familien – für jede einzelne und für alle Familien.“


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