11/08: Johannes Duns Skotus

Johannes Duns Skotus

Ordensmann, Priester, Theologe

* 1265 (oder 1266) in Duns (?) in Schottland
† 8. November 1308 in Köln in Nordrhein-Westfalen

Johannes besuchte die Schule der Franziskaner und trat dem Orden bei. Er wurde 1291 in Northampton zum Priester geweiht und studierte dann Theologie in Paris, und Oxford, möglicherweise auch in Cambridge. Er war dann als Lehrer in Oxford und in Paris tätig und kommentierte 1302 die Sentenzen des Petrus Lombardus. Zeitweise wurde er aus Frankreich ausgewiesen, weil er sich weigerte, einen gegen Papst Bonifatius VIII. gerichteten Appell von König Philipp dem Schönen zu unterzeichnen. 1307 kam er als Lektor an das Generalstudium der Franziskaner in Köln.Hier gehörte Johannes zu den Theologen, die sich mit den – Dank arabischer Vermittlung – wieder entdeckten Werken von Aristoteles beschäftigten. Er erkannte, dass dessen Lehre von Wissenschaft und Metaphysik für die Theologie fruchtbar gemacht werden müssen, um die göttliche Heilsgeschichte angemessen zu begreifen. Weil dem Menschen absolute Erkenntnis Gottes in seinem ganzen Wesen verwehrt ist, muss der Mensch durch Vernunft und Offenbarung das ergreifen, was ihm zur Erkenntnis der Liebe Gottes gegeben ist: Theologie muss insoweit praktische Wissenschaftsein; hier werden auch die Intentionen einer Theologie des Franziskus von Assisi deutlich. Fruchtbar wurde dieser Ansatz in der Lehre von der Dreieinigkeit insofern, als eigenständige Attribute der drei Personen nicht der Einheit Gottes widersprechen müssen. Johannes entwickelte auch die Lehre von der unbefleckten Empfängnis der Maria.

Johannes gilt als bedeutender Theologe und trägt den Ehrentitel Doctor subtilis, scharfsinniger Lehrer; Martin Heidegger nannte ihn den Philosophen der Zukunft. Johannes wurde in der Kölner Minoritenkirche bestattet.

Kanonisation: Das Seligsprechungsverfahren wurde 1993 erfolgreich abgeschlossen.

Quelle: www.heiligenlexikon.de


Weitere Nachrichten >>