02/08: Hieronymus Ämiliani

Girolamo Emiliani kam aus wohlhabendem Haus und erhielt eine hervorragende Ausbildung. Er wurde Soldat und General in der Zeit der Machtkämpfe innerhalb Italiens zwischen Städten und Familien und der Kriege gegen Spanien und Frankreich. An diesen Kämpfen war auch die Kirche mit ihren Machtinteressen stark beteiligt. Bei der Verteidigung von Castelnuovo gegen die „Liga von Cambrai“ geriet Girolamo in Gefangenschaft und erlebte dort eine innere Umkehr: nach seiner – wunderhaften – Befreiung quittierte er den Militärdienst, empfing 1518 in Venedig  die Priesterweihe, betätigte sich mit Werken der Nächstenliebe, besonders für Waisenkinder und Pestkranke, und führte ein Leben des Gebetes und der Buße.

Seuchen verheerten das Land, Girolamo pflegte die Kranken, versorgte die Sterbenden, begrub des Nachts die Toten. Für die umher streunenden Kinder richtete er in oberitalienischen Städten Waisenhäuser ein, die mit Schulen verbunden waren, um den jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Beeindruckt schlossen sich ihm andere Menschen an; daraus entstand 1528 der Orden der Somasker, benannt nach dem Gründungsort. Girolamo starb in Somasca – heute ein Ortsteil von Vercurago -, nachdem er sich während einer neuerlichen Pestseuche bei der Pflege an der tödlichen Krankheit angesteckt hatte.

Noch heute ist der Somasker-Orden in Italien tätig, in Belgien gibt es einen Orden der „Brüder vom heiligen Hieronymus Ämiliani“.

Kanonisation: Papst Clemens XIII. sprach den Ordensstifter 1767 heilig, Papst Pius XI. ernannte ihn 1928 zum Patron der Waisen.
Attribute: Mönch mit Büchern und Totenkopf
Patron von Treviso und Venedig, der verlassenen Jugendlichen und Waisen, der Gründer von Schulen und Waisenhäusern
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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