02/25: Waldburga

Walburga war die Tochter des Königs Richard und der Wunna und die Schwester von Willibald und Wunibald. Ihr Vater starb, als sie 10 Jahre alt war, sie wurde wohl im Kloster Wimborne erzogen. Wohl um 735 wurde sie von Bonifatius, dem Bruder ihrer Mutter, zusammen mit Lioba und anderen Gefährtinnen als Missionarin nach Deutschland gerufen. Sie lebte zunächst wohl als Nonne im Kloster Tauberbischofsheim, wo Lioba Äbtissin war. Mit drei Ähren habe sie ein Kind vom Hungertod errettet; auf dem Wege zur kranken Tochter eines Burgherrn sei sie von Hunden angefallen worden und habe den ihr zu Hilfe eilenden Knechten zugerufen, sie stehe unter dem Schutz Christi, worauf die Hunde von ihr abließen.

761, nach Wunibalds Tod, wurde Walburga zur Äbtissin des von Wunibald gegründeten und geleiteten Klosters in Heidenheim in Mittelfranken ernannt; das dortige Doppelkloster war ein wichtiger Missionsstützpunkt. Zusammen mit Willibald ließ sie 777 Wunibalds Reliquien überführen, ihm zu Ehren eine Kirche bauen und die Lebensgeschichte aufschreiben. Auch aus dieser Zeit als Äbtissin werden Wunder berichtet: So weigerte sich dereinst der Türhüter der Kirche, in der Walburga gebetet hatte, ihr auf dem Heimweg das Licht voranzutragen, sie musste hungrig ihr Nachtlager aufsuchen; da erstrahlte auf wunderbare Weise ein helles Licht im gemeinsamen Schlafraum der Nonnen, sichtbar bis zum Morgen im ganzen Kloster. Ein anderes Mal wurde die im Sterben liegende Tochter eines reichen Mannes durch ihr Gebet wieder gesund.

Walburga wurde im Kloster Heidenheim bestattet. Ihre Gebeine wurden um 875 auf Geheiß von Bischof Otgar nach Eichstätt gebracht und in der damaligen Kreuzkirche bestattet. 893 überließ Bischof Erchanbald der Nonne Liubila, die in Monheim ein Kloster für Benediktinerinnen gegründet hatte, einige Reliquien; auf dem Weg nach Monheim und dort selbst ereigneten sich zahlreiche Heilungswunder; nach der Aufhebung des Klosters 1542 gingen diese Reliquien verloren. Nach dieser Überführung verfasste Wolfhard von Herrieden 894 bis 899 die wündervolle Lebensgeschichte „Miracula S. Walburgis“, Grundlage für alle jüngeren Viten. 1035 wurde in Eichstätt die Abtei St. Walburg gegründet, 1042 erhob man die Reliquien und setzte sie in einem steinernen Sarg unter dem Hochaltar der neuen Kirche St. Walburg in Eichstätt bei.

Von Eichstätt verbreitete sich die Verehrung der Walburga in Deutschland, Österreich, Südtirol, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Ost-und Nordfrankreich aus. Walburga wurde zu einer der am meisten verehrten und volkstümlichsten Heiligen.

Tropfen, die ihre Grabplatte in Eichstätt seit 1042 regelmäßig – meist vom 12. Oktober, dem Tag der Übertragung in die heutige Grabstätte, bis zum Todestag am 25. Februar – absondert, gelten als das heilkräftige „Walpurgisöl“ und werden in Fläschchen abgefüllt. Walpurgiskraut ist ein Farnkraut, das auf Heidewiesen und trockenen Grashügeln wächst; es wird neben die Milchkannen gelegt, soll gegen Verhexung der Milch schützen und für reichen Rahm sorgen. Auf Brot verfüttert, steigert es die Fruchtbarkeit der Rinder.

Der Todestag der heiligen Walburga, an dem jeweils viele Wallfahrer ihr Grab besuchen, wird am 25. Februar gefeiert. Das Gedenken der Heiligsprechung wird jeweils am letzten Sonntag im April als „Maifest“ gefeiert. Als eigentliche Heiligsprechung galt jedoch einst die Erhebung der Gebeine und deren Übertragung nach Eichstätt. Am 4. August gedenkt man im Kloster St. Walburg in Eichstätt der Ankunft aus England auf dem Festland.

Die „Walpurgisnacht“ vom 30. April auf den 1. Mai hat inhaltlich keinen erkennbaren Zusammenhang mit der Heiligen; manche Überlieferungen berichten aber von ihrer Kanonisation durch Papst Hadrian II. – er regierte von 867 bis 872 – an einem 1. Mai, und in England wird ihr Gedenktag am 1. Mai begangen.

Attribute: Ölfläschchen
Patronin der Wöchnerinnen, Bauern und Haustiere; für das Gedeihen der Feldfrüchte; gegen Hungersnot und Missernte, Hundebiss, Tollwut, Pest, Seuchen, Husten und Augenleiden; des Bistums Eichstätt
Bauernregel: „Wenn sich Sankt Walburgis zeigt, / der Birkensaft nach oben steigt.“
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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