01/05: Johannes Nepomuk Neumann
Johannes Nepomuk Neumann absolvierte Schule und das Studium der Theologie in Budweis – dem heutigen České Budějovice – und Sprachstudien in Prag – er sprach acht Sprachen. Ohne Priesterweihe – der Weihetermin seines Studienkurses war wegen eines Überangebotes von Priestern aufgeschoben worden – ging er voller Ungewissheit über seine Zukunft nach Amerika.
1836 kam Neumann in New York an; drei Wochen später war er zum Priester geweiht, sein erster Einsatzort waren die Niagarafälle, wo er die deutschen, irischen und französischen Katholiken betreute. Am Rande der Erschöpfung beschloss er 1840, in den Orden der Redemptoristen einzutreten, da er allein auf sich gestellt nur schwer überleben konnte. 1844 wurde er Leiter des Klosters in Pittsburg, 1846 Leiter aller amerikanischen Niederlassungen des Ordens. Er gab zwei Katechismen heraus, veröffentliche Artikel und wurde schließlich als 41-jähriger zum Bischof von Philadelphia ernannt.
Als Bischof hielt sich Neumann vor allem an die einfachen und armen Leute; ihnen fühlte er sich verwandt, mit ihnen aß er Kartoffelsuppe, spülte selbst in der Küche, brachte in einem Tuch verpackt seinen Ministranten Ostereier. In einer guten Schulausbildung sah er den entscheidenden Schlüssel für eine Verbesserung der sozial schwachen Schichten.
Über hundert Schulen richtete er in seinem Bistum ein und legte so den Grundstein für das kirchliche Pfarrschul-System im heutigen Amerika. Gleichzeitig ging es ihm immer um den einzelnen Menschen; kein Priester in seiner Diözese soll mehr Stunden im Beichtstuhl verbracht haben als er. Völlig ausgezehrt brach er nach achtjähriger Amtszeit auf der Straße zusammen und starb.
Kanonisation: Johannes Nepomuk Neumann wurde 1977 heilig gesprochen.
Quelle: www.heiligenlexikon.de