04/30: Pius V.

Pius V.

Papst
* 17. Januar 1504 in Bosco Marengo bei Alessandria in Italien
† 1. Mai 1572 in Rom

Pius V. hieß mit bürgerlichem Namen Michele Ghislierie. Er wurde mit 14 Jahren Dominikaner und arbeitete danach ohne Unterlass für die Inquisition, bis er schließlich zum Großinquisitor aufstieg. Ab 1556 war er Bischof von Sutri und Nepi im Norden von Rom, 1557 wurde er zum Kardinal ernannt und schließlich 1566 als Papst gewählt.

Pius war ein frommer Asket und ein Reformer von Verwaltung, Katechismus, Brevier und Messbuch, der die Beschlüsse des Konzils von Trient energisch in die Tat umsetzte. Seine strengen Reformen und repressive Maßnahmen gegen Andersdenkende stärkten die römische Kirche zur Zeit der Gegenreformation. Er gründete und erneuerte die Kongregationen der Kurie, bekämpfte leidenschaftlich die Simonie und verfocht den Zölibat. Er unterstützte die französischen Katholiken in ihrer Verfolgung der Hugenotten, vertrieb zahlreiche Juden aus dem Kirchenstaat und nutzte die Inquisition schonungslos, um jeden Ketzer zu strafen. Mittels der Inquisitionzerstörte er den Protestantismus in Italien.

Pius exkommunizierte Elisabeth I. von England, woraufhin die Katholiken auf der Insel schärfer verfolgt wurden, viele nun auch den Märtyrertod starben. Spannungen gab es auch mit Philipp II. von Spanien und Maximilian II. von Österreich.

1570 erneuerte Pius die Heilige Allianz mit Spanien und Venedig gegen die Türken; Papst Julius II. hatte diese Allianz im Jahre 1511 ins Leben gerufen. Pius‘ Gebetsbemühungen wird der wunderbare Seesieg über die Türken bei Lepanto * am 7. Oktober 1571 zugeschrieben: in der Schlacht kämpfte eine türkische Flotte mit über 270 Galeeren gegen die Flotte der von Spanien, Venedig und dem Papst gebildeten „Heiligen Liga“. Die Flotte der Heiligen Liga bestand aus 200 Rudergaleeren und sechs großen venetianischen Segelgaleeren. Beide Seiten erlitten schwere Verluste; am Ende siegte die Flotte der Heiligen Liga, die über 100 der feindlichen Galeeren kapern und Tausende christlicher Sklaven befreien konnte. Dieser Sieg war der erste große Sieg der Christen über das Osmanische Reich und daher von nicht zu unterschätzender psychologischer Bedeutung. Er leitete den Niedergang der Vorherrschaft des Osmanischen Reiches im Mittelmeerraum ein, dafür gewannen die Osmanen aber nach und nach an Land die Überlegenheit. In einer Vision hatte Pius den Sieg vorausgesehen. Sein Nachfolger legte den Tag dieses Sieges als Rosenkranzfest fest.

Bestattet ist Pius in San Maria Maggiore in Rom.

Kanonisation: 1712 wurde Pius von Papst Clemens XI. heilig gesprochen.
Attribute: Rosenkranz
Quelle: www.heiligenlexikon.de


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