05/24: Franz (Wendelin) Pfanner

Franz Pfanner

Missionsabt, Gründer
* 20. September 1825 in Langen bei Bregenz in Österreich
† 24. Mai 1909 in Emaus in Natal in Südafrika

Wendelin Pfanner wurde 1850 zum Priester geweiht und wirkte von 1850 bis 1859 als Pfarrer (Expositus) in Haselstauden – heute ein Stadtteil von Dornbirn in Österreich. 1863 trat er als Trappistenmönch ins Kloster Mariawald in der Eifel ein und nahm den Ordensnamen Franziskus an. Nach schwerer Krankheit gesundheitlich erholt, wirkte er 1868 mit beim Wiederaufbau des Klosters Tre Fontane bei Rom. Von dort aus reiste er nach Bosnien, wo er 1869 er das Trappistenkloster Mariastern in Banja Luka gründete, dem umfangreiche Handwerksbetriebe angeschlossen wurden. Er überschritt immer wieder Grenzen: engagierte sich in der Gefangenenseelsorge, predigte in Gasthäusern wie in Kirchen, reiste zum Sultan nach Ístanbul. Seine Berichte über die Missionsarbeit begeisterte die Menschen in der Heimat, von denen er kräftig unterstützt wurde.

1879 sollte Franz Pfanner Abt seines Klosters in Banja Luka werden, aber er folgte der Bitte von Bischof Jolivet und ging nach Südafrika; dort gründete er 1882 die Trappistenabtei Mariannhill in der Nähe von Durban in Natal, die sich zu einem höchst erfolgreichen Zentrum der Mission entwickelte, wegweisend im Schulwesen und der Ausbildung von Priestern; elf weitere Missionsstationen gingen daraus hervor.

1885 wurde Pfanner Abt in Mariannhill; im selben Jahr kamen die ersten Missionsschwestern an, er gründete die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut zur Kindererziehung und Krankenpflege. 1890 wurde er zum Vizegeneral seines Ordens für Südafrika ernannt. Grundlage seiner Arbeit war die Idee von der Hilfe zur Selbsthilfe; in fester Überzeugung von seiner Berufung lebte er in Harmonie mit sich selbst und zog daraus Kraft, auch schwerste Aufgaben zu lösen.

Da er gegen Ordensregeln verstoßen habe, setzten die Trappisten ihn 1892 von seinem Amt ab. Er führte nun ein zurückgezogenes Leben auf der von ihm 1894 gegründeten Missionsstation Emaus – so nannte er in seiner humorvollen Art die kleine Station in Übersetzung von a mouse, eine Maus und wohl auch mit Anspielung auf den kleinen Ort, wo sich der Auferstandene den zwei Jüngern offenbarte (Lukasevangelium 24, 13 – 35). 1906 wurde seine Kongregtion der Missionsschwestern offziell anerkannt.

Franz Pfanner wurde auf dem Friedhof von Mariannhill beigesetzt.

Bald nach seinem Tod wurde Mariannhill vom Trappistenorden getrennt und eine eigene Missionskongregation, 1909 päpstlich anerkannt. Seine Heimatgemeinde Langen hat das Gemeindehaus nach ihm benannt und einen Franz Pfanner Gedenkweg eingerichtet.

Quelle: www.heiligenlexikon.de


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