06/23: Eberhard von Salzburg

 

Wolfgang Missale, Stift Rein

Erzbischof von Salzburg
* um 1089, wahrscheinlich in Niederbayern
† 22. Juni 1164 in Rein bei Graz in Österreich

Eberhard stammte aus dem Geschlecht der bayrischen Freiherrn von Biburg und Hilpoltstein. Er ging in Bamberg zur Domschule, studierte in Paris und wurde anschließend Stiftsherr in Bamberg. 1125 trat er ins Benediktinerkloster Prüfening bei Regensburg ein. 1131 wurde er Prior, 1138 Abt in Biburg, einem von seiner Familie gegründeten Kloster. Eberhard führte das Kloster im Sinn der Reformen von Hirsau. Die Reformen von Hirsau gingen im 11. / 12. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Hirsau im Schwarzwald. Sie nahmen die Reformen von Cluny auf, ohne aber deren Orientierung auf das zentrale Mutterkloster zu übernehmen. Das Ziel der von Abt Wilhelm verfassten „Consuetudines Hirsaugienses” war die strenge Lebensweise der Mönche wie in Cluny im Hinlick auf Tagesablauf und Liturgie sowie die Organisation der Klostergemeinschaft. Die Rechte der Bischöfe und Vögte wurden – entgegen den ursprünglichen Zielen – nicht eingeschränkt. Die Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.

1147 wurde Eberhard einstimmig zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Er war wohltätig und bemühte sich um ein sittlicheres Leben des Klerus. Im Investiturstreit zwischen Papst Alexander III. und Kaiser Friedrich Barbarossa stellte er sich eindeutig auf die Seite des Papstes, blieb aber dennoch ein auch vom Kaiser geschätzter Vermittler. Im Greisenalter und schon schwer krank reiste er in die Steiermark und schlichtete einen Streit zwischen dem Markgrafen und einem Schlossherrn; auf dem Heimweg starb er im Zisterzienserkloster in Rein.

Eberhard wurde im Salzburger Dom beigesetzt. 1957 wurde seine Gruft bei Ausgrabungen freigelegt.

Kanonisation: Eberhard wurde schon bald als Heiliger verehrt, der im 15. Jahrhundert eingeleitete Seligsprechungsprozess wurde aber nie zu Ende geführt.

Quelle: www.heiligenlexikon.de


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