09/19: Januarius
Januarius von Neapel
Bischof von Benevent, Märtyrer
* in Neapel (?) in Italien
† 19. September 305 (?) in Pozzuoli bei Neapel in Italien
Januarius war Bischof von Neapel – nach anderer Überlieferung von Benevent. Er wurde demnach unter Diokletian enthauptet, nachdem er der Legende nach unverletzt aus einem glühenden Ofen herausgegangen war und wilde Tiere, die man auf ihn gehetzt hat, sich ihm zahm zu Füßen legten. Mit ihm starben sieben Gefährten in den Schwefelquellen von Pozzuoli: seine Diakone Socius, Proclus und Festus, der Lektor Desiderius, außerdem Gantiol, Eutychius, Acutius und Festus.
Januarius‘ Reliquien wurden 835 von Neapel nach Benevent übertragen und 1491 nach Neapel zurück gebracht, wo er Namensgeber des Doms ist; sie sind Grundlage einer besonderen Verehrung mit den dort aufbewahrten Ampullen, deren trockenes Blut flüssig erscheint, wenn sie an seinem Hauptfest in die Nähe seines Hauptes gebracht werden. Das sogenannte Blutwunder ereignet sich meist am Samstag vor dem 1. Mai, dem Fest der Überbringung der Reliquien nach Neapel, am 19. September und am 16. Dezember, dem Gedächtnistag der Warnung vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1631. In den letzten 400 Jahren wurden zusätzlich noch etwa 80 Verflüssigungen außerhalb der genannten Zeiten gezählt. Eine Nichtverflüssigung gilt als schlimmes Omen. Wissenschaftlich erklären kann man das Phänomen bisher nicht *. Die dunkelrote, eingetrocknete Flüssigkeit in den Ampullen kann sich bis zu einer hellroten, fast sprudelnden Substanz verflüssigen, das Phänomen ist unabhängig von der Temperatur, das Gewicht verändert sich um bis zu 27 Gramm. Es gibt in Italien noch andere Blutwunder, von allen nimmt man die Unechtheit an, es bleibt aber das Phänomen und die daran geknüpfte Volksfrömmigkeit.
In Neapel wird Januarius vor allem bei Erdbeben und Ausbrüchen des Vesuvs angerufen.
Attribute: Blutampullen
Patron von Neapel; der Goldschmiede; gegen Vulkanausbrüche
Quelle: www.heiligenlexikon.de