Familienakademie – etwas sehr Hoffnungsvolles

„Ich bin überzeugt: Die Zukunft des Glaubens geht über die Familie, der Weg der Kirche geht über die Familie“, betonte der frühere Familienbischof DDr. Klaus Küng bei der Zertifikatsverleihung der Akademie für Ehe und Familie am 9. Februar 2020. Als Familienreferenten ausgesandt wurden neun Ehepaare und ein Priester, die damit die zweijährige „Akademie für Ehe und Familie“ in St. Pölten abschlossen.

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„Die Familie ist die Keimzelle der Kirche und gleichzeitig der wesentliche Baustein für die Gesellschaft.“ Im Blick auf die Absolventen meinte er: „Wir leben in einer Zeit, in der es für Familien nicht leicht ist, einen Weg zu gehen. Junge Menschen aber brauchen das Zeugnis anderer, die einen Weg gefunden haben, der ihnen hilft, zusammenzubleiben, Versöhnung zu finden und trotz aller Schwierigkeiten Hoffnung zu haben – dieser Weg ist der Glauben, den sie entdeckt haben. Das ist grundlegend für die Kinder, sie werden bereichert und gestärkt. Ich bin langfristig total optimistisch für die Familie. Denn die Sehnsucht im Herzen ist den Menschen mitgegeben. Diese Sehnsucht, dass die Liebe nicht abnimmt, hat jeder. Deshalb hat die Familienakademie etwas sehr Hoffnungsvolles.“

In der Predigt rief Bischof Küng den Teilnehmern zu: „Wir brauchen diese Arbeit so dringend. Es ist auch heute möglich, treu zu sein. Ich wünsche euch Gottes Segen und Zuversicht. Es wird morgen noch Licht in unserer Gesellschaft sein, wenn solche Gemeinschaften wie die Familienakademie entstehen.“

415A7427Für Akademieleiter Mag. Kurt Reinbacher ist die Frage zentral: „Jedes Brautpaar sagt Ja,wenn es gefragt wird, ob es bereit ist, seinen Auftrag in Kirche und Welt zu erfüllen. Aber wie soll es diesen Auftrag erfüllen, wenn es die Grundlagen, die Lehre, den Bauplan Gottes für Ehe und Familie nicht kennt?“ Das genau geschehe in der Akademie für Ehe und Familie. Deshalb sei ein Wort von Johannes Paul II. in „Familiaris consortio“ stets aktueller Auftrag und Mission für Familienakademie: „Alles, was ihr zur Unterstützung der Familie erreicht, wirkt über diese hinaus auch auf andere Menschen und in die Gesellschaft hinein. Die Zukunft der Welt und der Kirche führt über die Familie.“ Papst Franziskus greift in „Amoris laetitia“ ebenso diese Verantwortung auf und betont, dass das Wohl der Familie entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche sei. Eheleute sollten eine stärkere Rolle in der Glaubensverkündigung spielen: „Verheiratete könnten Seele und Form der Evangelisierung werden!“ Genau das, so Kurt Reinbacher, geschehe in der Akademie: „Familienpastoral ist das Herzstück aller Pastoral.“

 

Beim Festakt am 9. Februar im Bildungshaus St. Hippolyt, zu dem auch Weihbischof Dr. Franz Scharl, Bischofsvikar für die kategoriale Seelsorge in der Erzdiözese Wien gekommen war, stellten die Ehepaare und der Priester ihr ausgearbeitetes Thema vor. Der Bogen spannte sich von der Kommunikation, die Bedeutung der Herkunftsfamilie, über das Eheversprechen bis zur Menschenwürde. Danach überreichte Bischof em. Klaus Küng – in Vertretung seines Nachfolgers als Familienbischof, Dr. Franz Lackner – die Zertifikate zu „Familienassistenten“. Abschließend feierten die Priester, Familien, Verwandte und Freunde eine hl. Messe.
Träger des mittlerweile zehnten Lehrganges der Akademie – des dritten in St. Pölten – waren die „Initiative christliche Familie“ und das Referat für Ehe und Familie der Erzdiözese Salzburg.

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Die Absolventen mit Bischof em. DDr. Klaus Küng, Weihbischof Dr. Franz Scharl, Akademieleiter-Ehepaar Mag. Kurt und Dr. Heidi Reinbacher und der St. Pöltner Gemeinderätin Carola Felsenstein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehepaare, deren Themen und Statements (Beispiele)

Wolfgang und Elisabeth Nagel, Goldgeben (NÖ):
„Da bin ich her! Wo gehöre ich hin? Umgang mit familiären Prägungen“
„In der Akademie konnten wir aus dem Vollen schöpfen. Trotz aller Anstrengungen war sie für unser Ehe- und Familienleben sehr bereichernd, wir tauchten noch tiefer in ein Leben mit Gott ein.“

DDr. Matthias und Mag. Veronika Unseld, Stockerau:
„Sexualität: Gottgewollt, doch oft enttäuscht – Auf dem Weg zurück zum Ursprung“
„Wir blicken dankbar auf zwei intensive, sehr schöne und interessante Jahre zurück, in denen wir viel gelernt haben, im Glauben gestärkt wurden und wertvolle Freundschaften zu anderen Familien entstanden sind.“

Mag. Stephan und Veronika Rella, BA, Payerbach:
„Ehe ist mehr: Lehre – Liebe – Liebesglück“
„Wir wollen all unser Wissen und unsere Erfahrung an andere Paare weitergeben – idealerweise noch bevor sie heiraten.“

Mag. Ines und Josef Saurwein, BA, Wien:
„Abenteuer Kommunikation – Entdeckungsreise von Herz zu Herz“
„Die Familienakademie hat sich für uns als Paar ausgezahlt. Wir sind in den vergangenen beiden Jahren stärker zusammengewachsen und ein besseres Team geworden.“

Über die Akademie für Ehe und Familie

Seit dem Gründungsjahr 2000 absolvierten 100 Paare aus neun Diözesen in zehn Lehrgängen die Akademie. Sie sind als Referenten in der Ehevorbereitung, in Pfarren und Gemeinschaften aktiv. Heuer starten erneut zwei Lehrgänge der Akademie für Ehe und Familie – im März in Salzburg (ausgebucht) und im Herbst erstmals im Westen Österreichs. Information: Mag. Kurt Reinbacher,kurt.reinbacher@kirchen.net; reinbacher@christlichefamilie.at; www.christlichefamilie.at

Professionelle Ausbildung. Für den Akademiegründer Mag. Kurt Reinbacher ist essenziell: „Es geht um Wachstum, Entwicklung, Unterstützung, Heranbildung: Ehe läuft eben nicht von selbst, es braucht eine Investition, damit die Liebe gelingt. Denn Liebe, die nicht wächst, verkümmert.“ Hier setzt die Akademie an.An zwölf Fortbildungswochenenden, die sich auf zwei Jahre aufteilten, und zwei Schulungswochen im Sommer vertiefen die Ehepaare ihr Familienleben. Gleichzeitig lernen sie ihre Erfahrung und ihr Wissen an andere verständlich und behutsam weiterzugeben.
Rund 50 Referenten bilden die Teilnehmer umfassend in Theorie und Praxis zu Familienfragen aus. Dabei geht es um praktische Familienthemen wie Erziehung oder Kommunikation ebenso wie um spezifisch theologische Fragen, wie etwa das Sakrament der Ehe. Auch methodisch-didaktische Schulungen sind Teil der Ausbildung. Für die Abschlussprüfung bearbeiten und vertiefen die Teilnehmer ein frei gewähltes Thema aus dem Kurs.
Die Kinder sind während der gesamten Kursdauer mit dabei und werden von einer Kinderbetreuung liebevoll begleitet.

Seminarleiter und Ansprechpartner. Die Absolventen und „Familienassistenten“ stehen als Referenten in der Ehevorbereitung, Verantwortliche für Familienfragen in der Pfarre, Referenten und Seminarleiter, Leiter von Hauskreisen und Familienrunden zur Verfügung.


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