Theologie des Leibes – Revolutionäre Gedanken zur Liebe

Die Theologie des Leibes ist ein Fundus, für alle die sich nach einem ganzheitlichen Zusammenleben von Mann und Frau in Freiheit und Würde im Zeichen der Liebe sehnen.

Das Verlangen, zu lieben und geliebt zu werden, liegt in der Natur des Menschen. Der Wunsch nach einer gelingenden Ehe und Familie gehört zu den vordringlichsten junger Männer und vor allem Frauen. Wie schwierig das Zusammenleben von Mann und  Frau geworden ist, zeigen uns jedoch die geringe Zahl der Trauungen, die hohe Scheidungsrate, zerrüttete Familien, ja ein wachsender Vorbehalt, sich überhaupt fest zu binden. All das steht ganz im Gegensatz zum Wunsch nach der „ewigen Liebe“. Ist dieser Wunsch einfach eine Träumerei?

Papst Johannes Paul II. hat diese Kluft zwischen der Sehnsucht der Menschen und der Realität aufgegriffen.  In seinen 133 Katechesen der Mittwochsaudienzen, die er zwischen 1979 und 1984 hielt, hat er das Thema Liebe und Leiblichkeit, Sexualität und Fruchtbarkeit, Mann und Frau unter dem Titel Theologie des Leibes aufgearbeitet. Die Theologie des Leibes ist ein Fundus, für alle die sich nach einem ganzheitlichen Zusammenleben von Mann und Frau in Freiheit und Würde im Zeichen der Liebe sehnen.

Doch über die Frage hinaus, die jeden persönlich betrifft, ist die Theologie des Leibes für unsere Zeit revolutionär. Eine Untersuchung von Joseph Unwin zu den Ursachen von kulturellem Niedergang ergibt, dass eine Ethik, die die Ehe als Rahmen für Sexualität ansieht ein Garant für den Weiterbestand einer Kultur, ja für deren Weiterentwicklung ist. Umgekehrt gilt, so Unwin:

„Jede menschliche Gesellschaft hat die Freiheit, sich zu entscheiden, ob sie hohe soziale Energie oder sexuelle Freizügigkeit will. Die Fakten zeigen, dass beides gleichzeitig nicht länger als eine Generation möglich ist.“

Die Theologie des Leibes hat damit weit mehr als seelsorgerliche Bedeutung sondern sie ist eine prophetische Antwort auf eine der tiefsten Wunden unserer Gesellschaft: das zunehmende Unvermögen von Mann und Frau, den Frieden zwischen den Geschlechtern zu leben und ihn an die nächste Generation weiterzugeben.

Information WS 2011-12

Um die Schätze der Theologie des Leibes noch besser zu heben und sie vor allem unter die Menschen zu verteilen, haben die Initiative Christliche Familie in Kooperation mit der Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI.  Heiligenkreuz einen „Studienlehrgangs Theologie des Leibes“ (STL) erarbeitet. Am Geburtstag des seligen Johannes Paul II. wurden die Statuten dazu vom Rektor der Hochschule Prof. P. Karl Wallner OCist, dem Geschäftsführer der Initiative Christliche Familie (ICF), Robert Schmalzbauer DI und dem Studienleiter des STL, Corbin Gams MTh feierlich unterzeichnet. Nachdem die Bischofskonferenz über diese Zusammenarbeit informiert wurde und diese positiv aufgenommen hat, wird der STL mit dem Wintersemester 2011 beginnen.

Der STL umfasst 4 Semester mit je 2 Modulen. In dieser Zeit erwerben die Teilnehmer ein fundiertes Wissen über die philosophischen Hintergründe Karol Wojtylas, die die Grundlage seiner Theologie des Leibes wurden. Die theologische Vertiefung seiner Katechesen und die praxisorientierte und didaktische Vertiefung soll den Studenten das Handwerkszeug reichen, die Theologie des Leibes versiert, praxisorientiert und lebensnah in ihren Aufgabenbereichen einzusetzen. Gerade dieses Anliegen der Praxis ist den Veranstaltern des STL ein großes Anliegen. Unter anderem konnten für den Studienlehrgang  namhafte Professoren, die teilweise auch beim ersten Internationalen Theologie des Leibes-Kongress im deutschsprachigen Raum vertreten waren, gewonnen werden wie Dr. Josef Spindelböck, Dr. Stephan Kampowski, Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp, Ehepaar Dr. Norbert und Renate Martin und Dr. Michael Waldstein.

Der STL ist für jeden Interessierten zugänglich – mit oder ohne Matura. Jedes Modul kann auch einzeln belegt werden. Für ein Abschlusszeugnis ist die Teilnahme an allen Modulen, eine Prüfung nach jedem Modul sowie eine Abschlussarbeit Voraussetzung. Für immatrikulierte Studenten der Theologie oder Philosophie werden in der Regel von der Hochschule Heiligenkreuz pro Modul 2 ECTS vergeben.


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